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France macht alles klar

Zuvor muss der FC Hagen/Uthlede um den 3:1-Sieg gegen Stade aber stark zittern

Sie hätten sich eine nervenaufreibende Schlussphase vermutlich erspart, wenn der eingewechselte Jan Hasselmann seine Großchance nach Ablage von Finn-Niklas Klaus eine Viertelstunde vor dem Abpfiff verwertet hätte. So aber mussten die Fußballer des Landesligisten FC Hagen/Uthlede bis zwei Minuten vor Ultimo warten, ehe Axel France mit einem abgefälschten Distanzschuss den 3:1 (2:1)-Sieg gegen den VfL Güldenstern Stade unter Dach und Fach brachte. Gemessen am Spielverlauf der zweiten Hälfte war es ein glücklicher Sieg, hatten die Gäste doch wesentlich mehr vom Spiel und waren dem Ausgleich näher als die Hagener dem Siegtreffer.

Genau genommen setzte die Stader Drangperiode bereits zehn Minuten vor der Halbzeit ein. Und in seiner Rückbetrachtung kam Hagens Coach Tjark Seidenberg nicht umhin, die verletzungsbedingte Auswechslung von Kapitän Timo Dressler als einen Grund hierfür zu sehen. „Wir haben da ein bisschen Ordnung verloren“, meinte Seidenberg. Hatte sich sein Team zuvor aus einigen Drucksituationen der Stader selbst spielerisch befreien können, so gelang ihm dies nach dem Ausscheiden von Dressler nicht mehr so gut. Mit der bis dato besten Stader Chance war Sadik Krasniqi in der Nachspielzeit der ersten Hälfte an Tom Petter Rode gescheitert, ehe Matthias Lippek mit einer wunderschönen Volleyabnahme noch vor der Pause den 1:2-Anschlusstreffer erzielte. Satte 51 Minuten hatte Schiedsrichter Patrik Feyer im ersten Abschnitt spielen lassen.

„Das Gegentor so kurz vor der Pause war Gift für uns“, meinte Coach Seidenberg später. Alles, was die Hausherren vor allem in der Anfangsphase ausgezeichnet hatte, ließen sie nun vermissen. Der FC Hagen/Uthlede (mit Timo Dressler) war im wahrsten Wortsinne von der ersten Minute hellwach und ging bereits in Führung, ehe der Minutenzeiger die erste Umrundung hinter sich hatte. Die Hausherren profitierten beim 1:0 von Ole Rös aber auch davon, dass Schiedsrichter Feyer die Partie weiterlaufen ließ, obwohl sein Linienrichter auf Abseits entschieden hatte. Die Gäste stellten nach Heben der Fahne kurzzeitig das Fußballspielen ein, was den Hagenern reichte, um Rös entscheidend zu bedienen. Und die Hausherren blieben aufmerksam. Denn eine energische Kopfballabwehr von Julian Deppe landete zehn Meter vor dem gegnerischen Strafraum bei Finn-Niklas Klaus, der daraufhin zu einem Kabinettstückchen einlud, seinen Gegenspieler überlupfte, das Leder einmal auftrumpfen ließ und maßgenau neben den Stader Pfosten setzte – 2:0 (8.). Der Start war perfekt.

Und es dauerte, bis sich die Gäste von diesen Einschlägen erholten. Vielmehr hätte der laufstarke Kilian-Lasse Tienken der Partie eine Vorentscheidung geben können, wenn er seine gute Möglichkeit zum 3:0 genutzt hätte, aus guter Position aber zu spät abschloss. Unmittelbar darauf fiel das 1:2, und mit diesem Treffer änderte sich die Statik des Spiels. Herman Mulweme vergab nach Wiederanpfiff die erste gute Möglichkeit für Stade (59.), nur zwei Minuten später verzeichnete Ali Demirelli eine noch bessere Chance. Aus dem Gewühl heraus traf Stades Stürmer Mulweme noch den Pfosten (67.), ehe der FC Hagen/Uthlede für einen Moment der Entlastung sorgen konnte und Jan Hasselmann das vorzeitige 3:1 auf dem Fuß hatte (73.). Doch Stades Keeper Timo Haepp reagierte genauso prächtig wie drei Minuten später Hagens Schlussmann Tom Petter Rode, der die Großchance von Ali Demirelli mit einer starken Fußabwehr zunichtemachte (76.). Das Spiel war spätestens jetzt so richtig hitzig geworden, weil der Hagener Lars Janssen kurz zuvor gefoult worden und auf dem Boden liegen geblieben war, Stade aber das Fairplay missachtete und weiterspielte. Marcel Meyer hatte noch eine gute Gelegenheit, wurde bei seinem Schuss aber noch geblockt (85.). Besser machte es Axel France, auch wenn er bei seinem abgefälschten Schuss aus etwa 22 Metern etwas Glück hatte.

FC Hagen/Uthlede: Rode – Dressler (35. France), Deppe, Brouwer, Janssen, Minns (90. Dosse), Tienken, Stürcken, Klaus, Subasic (57. Meyer), Rös (71. Hasselmann)

VfL Güldenstern Stade: Haepp – Balla, Dammann, Faruke, Mulweme, Waschkau, Demirelli, Lappe, Krasniqi (62. Gehlken), Wiegmann (87. Hitzwebel), Assaf

Tore: 1:0 Ole Röß (1.), 2:0 Finn-Niklas Klaus (8.), 2:1 Matthias Lippek (45.+4), 3:1 Axel France (88.)

Schiedsrichter: Patrik Feyer (FC Hansa Schwanewede)


Quelle: Weser-Kurier vom 02.10.2023 verfasst von Dennis Schott