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FC Hagen/Uthlede macht kurzen Prozess

Fußball-Landesligist beim 5:0-Sieg in Hambergen in allen Belangen überlegen

Marcel Meyer sank in der 85. Minute frustriert zu Boden. Der Angreifer des FC Hagen/Uthlede hätte zu gerne auch noch einen Treffer im Derby der Fußball-Landesliga Lüneburg beim FC Hambergen beigesteuert. Aber obwohl der Ex-Ritterhuder die Kugel freistehend in den Himmel wuchtete, konnte er es verschmerzen. Denn die Grün-Schwarzen setzten sich letztlich völlig ungefährdet mit 5:0 durch.

Die Gäste waren den Hausherren von der ersten Sekunde an in allen Belangen überlegen. Die „Zebras“ ließen es vor allem in der ersten Halbzeit an der nötigen Aggressivität vermissen. So schnürten die Gäste das Schlusslicht von Beginn an hinten ein. Entlastung der Heimelf war lange Zeit Fehlanzeige, da dem Außenseiter im Spielaufbau zu viele Stockfehler unterliefen. So war das Spielgerät nach Ballgewinnen ruck zuck wieder weg. „Das kann man bei uns immer schon beim Aufwärmen erkennen, wenn wir nicht bissig genug sind. Das zieht sich dann bis ins Spiel hinein“, stellte Hambergens Coach Julian Gelies fest. Nach 13 Minuten zeigte der Torwart des Heimteams, Ivo Kiekhöfer, eine starke Parade bei einem Schuss von Marcel Meyer. Erst nach knapp einer halben Stunde tauchten die Rot-Weißen gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf. Tormann Tom Petter Rode hatte aber überhaupt keine Probleme, den zu lasch getretenen Freistoß von Tim Denker zu entschärfen. Rode machte das Spiel dann schnell. Rechtsverteidiger Kilian-Lasse Tienken schloss den mustergültigen Konter über nur wenige Stationen mit einem Schuss in die lange Ecke zur Hagener Führung ab.

„Guter Konter“, schnalzte Hagens souveräner Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer mit der Zunge. Hambergens Jorit Bierwald forderte seine Mitspieler derweil auf, mehr zu machen. Das half aber alles nichts. Der Gast blieb das giftigere, wachere und spielerisch klar bessere Team und gewann fast alle Zweikämpfe. Das 2:0 war da schon fast folgerichtig. Hambergens Verteidiger Gerrit Hamdy und Julian Buhl störten Fabio Hausmann nicht energisch genug, sodass dieser einfach zwischen den beiden durchschlüpfte und mit links die Vorentscheidung besorgte. „Unsere Tore waren Geschenke. Das erste haben wir nach einem eigenen Freistoß kassiert, das zweite nach einem eigenen Einwurf“, ärgerte sich Gelies. Kurz vor dem Pausentee verwandelte Uthledes Kapitän Timo Dressler einen Freistoß aus halblinker Position direkt zum 3:0 in die Maschen. Marcel Meyer stand zwar in der Mitte, berührte den Ball aber nicht mehr. Aber zumindest irritierte er Ivo Kiekhöfer wohl damit.

Mit mehr Körperspannung und höherem Pressing kehrten die Mannen um Mannschaftsführer Frederik Nagel aus den Kabinen zurück. Julian Buhl wartete auch gleich mit einem Abschluss auf, den Tom Petter Rode aber wieder problemlos parierte. Auf der Gegenseite schlenzte Fabio Hausmann den Ball knapp über den Querbalken. Joker Kevin Prigge fasste sich nach einer längeren Durststrecke nach 70 Minuten ein Herz und zog einfach mal aus 25 Metern ab. Doch Keeper Rode wischte das Leder mit den Fingerspitzen über die Querlatte. Vier Minuten hiernach machte Benjamin Duell den Deckel endgültig drauf. Duell brauchte den Ball nach einer schönen Vorleistung von Jan Hasselmann über die linke Seite in der Mitte nur noch einzuschieben. Den Schlusspunkt zum 5:0 bereitete Duell mit viel Gefühl ebenfalls über links vor. Seine butterweiche und flache Hereingabe vollstreckte Fabio Hausmann locker am zweiten Pfosten.

Das Schlusslicht wollte aber zumindest noch den Ehrentreffer. „Freddy“ Nagel zielte bei seinem Schlenzer jedoch knapp vorbei (86.). Rode lenkte zudem einen Kopfball von Julian Buhl zur Seite ab. „Meine Jungs haben sich den ersten Auswärtssieg im Jahre 2023 verdient. Alle haben sehr gut gearbeitet“, bilanzierte Hagens Co-Trainer Baris Ildem. Der Sieg sei auch für die eigene Motivation im Hinblick auf die kommenden Begegnungen sehr wichtig gewesen. Sein Gegenüber Julian Gelies hegte auch einen frommen Wunsch für die nächsten Wochen: „Unsere Aufgabe wird es sein, die Aggressivität wieder nach oben zu fahren.“ Trotz der aussichtslosen Lage im Abstiegskampf solle sich sein Team nicht gehen lassen.

FC Hambergen: Kiekhöfer – Meier, Hamdy (68. Piepenbrink), Muskee, Buhl, Bierwald, Denker (73. Lütjen), Behrens (63. Prigge), Nagel, Stellmann (73. Liebschner), Heißenbüttel

FC Hagen/Uthlede: Rode – Tienken (46. Hinte/59. France), Schoppenhauer, Dressler, Duell, Deppe, Stürcken, Dosse (69. Lehmkuhl), Meyer, Hausmann (86. Miller), Hasselmann

Tore: 0:1 Kilian-Lasse Tienken (30.), 0:2 Fabio Hausmann (39.), 0:3 Timo Dressler (43.), 0:4 Benjamin Duell (74.), 0:5 Fabio Hausmann (81.)


Quelle: Weser-Kurier vom 03.03.2023 verfasst von Karsten Hollmann