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Wirkungslose Kabinenpredigt

FC Hagen/Uthlede verliert nach schwacher Halbzeit in Neetze

In der Halbzeitpause sah Tjark Seidenberg, der Trainer des Fußball-Landesligisten FC Hagen/Uthlede, den Moment gekommen, um seine Mannschaft noch einmal Grundlegendes mit auf den Weg zu geben. Oder um es anders auszudrücken: Es wurde laut in der Kabine, sehr laut sogar. „Es war gefühlt ein Abbild des Hinspiels, wo wir auch komplett leidenschaftslos geblieben waren“, erklärte Seidenberg, dessen Team sich zwar mit dem Wiederanpfiff besserte, die 0:1 (0:1)-Niederlage beim TuS Neetze aber nicht mehr abwenden konnte. Bereits nach dem ersten Aufeinandertreffen hatten die Grün-Schwarzen mit 2:3 das Nachsehen gehabt.

Fehlerkette führt zum 0:1

Coach Seidenberg kritisierte hinterher vor allem die Zweikampfführung, die seiner Meinung nach ungenügend war. Das fiel umso mehr auf, da die abstiegsbedrohten Gastgeber genau diese Tugend, für die die Grün-Schwarzen eigentlich bekannt sind, in die Waagschale warfen. Zwar verzeichneten die Gäste nach einem Kopfball von Clemens Schoppenhauer im Anschluss an einen Eckball sowie nach einer Flanke von Kian Hinte, die Marcel Meyer ans Außennetz setze, vielversprechende Möglichkeiten. Allerdings schafften sie es nicht, das Spiel an sich zu reißen. Und sie leisteten sich Fehler, wie beim letztlich entscheidenden Treffer zum 0:1 gleich mehrfach. „Wir haben einfach nicht richtig zugepackt“, ärgerte sich Hagens Trainer. Am Ende dieser Fehlerkette stand ein Lupfer von Neetzes Luca Rodloff (39.).

Das Spiel des nun verbal wachgerüttelten FC Hagen/Uthlede wurde besser, war aber gleichzeitig nicht so gut, um der Partie noch eine entscheidende Wendung beizubringen. Was vor allem an der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive lag. „Halbchancen“, nannte Tjark Seidenberg das, was seine Mannen an vorderster Front zustande brachten. Mehr nicht. „Dafür haben wir das hinten gut wegverteidigt“, relativierte Seidenberg. Bei seiner grundlegenden Kritik aber blieb er: „Es fehlte bei uns einfach der unbändige Wille“, so Hagens Coach.

Wille, Leidenschaft, Kampf – Schlagwörter, die eigentlich zur DNA der Grün-Schwarzen gehören und tunlichst wieder abgerufen werden sollten. Ein „Auslaufen der Saison“, das hatte der Trainer schon mehrfach betont, werde er trotz der Tatsache, dass es tabellarisch für die Grün-Schwarzen in den kommenden Wochen kaum noch um etwas geht, nicht durchgehen lassen. Vor allem, „weil wir mit 38 Punkten noch weit vom Klassenerhalt entfernt sind. Das wird am Ende nicht reichen“, sagte er trotz des nach wie vor fünften Tabellenplatzes. Ein paar Punkte braucht der Klub von der Blumenstraße also noch, um den Landesliga-Verbleib endgültig zu sichern. „Und das geht am besten, wenn wir wieder zu unserem Spiel zurückfinden“, so Tjark Seidenberg.

TuS Neetze: Sander – Thinius, Wyremba, Kathmann (74. Lich), Mehl, Rudloff, Borges (82. Mansour), Alak, Pägelow, Grahle, Gruhn

FC Hagen/Uthlede: Rode – Schoppenhauer, Franke (75. Dosse), Deppe (85. Rös), Schürken, Lehmkuhl (34. Hinte), Hasselmann, Dressler, Tienken, Hausmann, Meyer

Tor: 1:0 Luca Rodlof (39.)


Quelle: Weser-Kurier vom 20.03.2023 verfasst von Dennis Schott