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Klaus bezahlt Rettungstat teuer

Torjäger des FC Hagen/Uthlede fällt mit Handverletzung monatelang aus – Am Sonntag ist Güldenstern Stade zu Gast

Finn-Niklas Klaus ist bei den Fußballern des FC Hagen/Uthlede eigentlich fürs Toreschießen zuständig. Das macht er auch sehr erfolgreich. Umso bitterer: Beim Versuch, ein Gegentor zu verhindern, verletzte er sich schwer. Nun fällt er lange aus.

Der Job eines Stürmers ist hart. Kopfballduelle, viele Zweikämpfe und daraus resultierende Blessuren gehören zum Tagesgeschäft. Finn-Niklas Klaus verletzte sich hingegen bei einer eher untypischen Aktion. Der Angreifer des FC Hagen/Uthlede eilte beim Rückrundenauftakt gegen Teutonia Uelzen zurück, um als groß gewachsener Mann die Mauer bei einem gegnerischen Freistoß zu unterstützen. Blocken konnte er den Schuss der Gäste zwar, doch seine Rettungstat musste er teuer bezahlen: Er erlitt einen mehrfachen Bruch im Handgelenk und muss mehrere Monate pausieren – sowohl für Klaus als auch die gesamte Truppe extrem bitter. „Ich habe mich wohl falsch weggedreht, so dass der Ball sehr unglücklich gegen meine Hand geprallt ist, die dann einmal komplett weggeknickt ist“, erklärt der 25-Jährige.

Unmittelbar nach der Aktion bemerkte Klaus, dass sein Handgelenk ein wenig schief stand, dachte sich dabei allerdings zunächst nichts Schlimmes: „Ich meinte zu unserer Physiotherapeutin, dass sie das Ganze doch mal eben wieder einrenken könne.“ Doch schnell musste er einsehen, dass dies nicht möglich war. Je nach Heilungsprozess wird Hagens Top-Stürmer erst in zwei bis drei Monaten wieder ein Fußballspiel bestreiten können. Bis dahin ist viel Geduld gefragt. Erfahrung mit Brüchen hat Klaus bisher keine, der Handgelenksbruch ist seine Premiere, auf die er gerne verzichtet hätte. Denn Sport ist aktuell nur in Maßen möglich. Das Training an der Blumenstraße wird nun durch Trimmradfahren ersetzt, da Klaus noch immer mit Schmerzen zu kämpfen hat und entsprechend eingeschränkt seinen Alltag meistern muss. „Ich hoffe, dass ich in ein bis zwei Wochen wieder mit dem Lauftraining starten kann“, gibt sich der langjährige Hagener kämpferisch.

Klaus ist Topscorer der Landesliga Lüneburg

Dieser Optimismus ist nicht selbstverständlich, da Klaus grade erst einen Muskelfaserriss auskuriert hat, den er sich im Hinrunden-Derby gegen Ligaprimus Bornreihe zugezogen hatte. Zwei lange Ausfallzeiten also, welche ihm seine überragenden Statistiken in der Landesliga Lüneburg ein wenig schmälern werden. 14 Tore und ebenso viele Vorlagen stehen zu Buche. Damit ist Klaus Topscorer der gesamten Liga und hat die fünftmeisten Treffer erzielt. Sein Vertrauen ist groß, dass nun die Teamkollegen in die Bresche springen: „Marcel Meyer und Jan Hasselmann haben auch schon einige Treffer erzielt, dahingehend mache ich mir keine Sorgen“, sagt der gelernte Industriekaufmann. Allerdings hat sein Team ohne ihn lediglich einen Punkt aus zwei Partien geholt. Gut, dass die Mannschaft von Trainer Tjark Seidenberg in sicherem Fahrwasser unterwegs ist und befreit an die kommenden Aufgaben herangehen kann.

Am Sonntag um 15 Uhr ist der VfL Güldenstern Stade zu Gast. Der Blick in Richtung Tabellenspitze ist laut Klaus trotz der guten Saison utopisch: „Es ist dafür einfach noch zu früh. Wir haben viele junge Spieler dazubekommen. Da ist es wichtig, dass wir nicht unten reingerutscht sind, wie es beispielsweise Uphusen passiert ist. Klar, wir hätten uns nicht gewehrt, noch weiter oben mitzuspielen, aber generell sind wir mit unserer jungen Mannschaft sehr zufrieden“. Gegen den kommenden Gegner aus Stade dürfen trotzdem sehr gerne drei Punkte herausspringen, wie der Angreifer ergänzt: „In der Hinrunde haben wir mit 5:1 gewonnen, doch die Stader hatten zu dem Zeitpunkt auch einige Verletzungssorgen. Unterschätzen werden wir sie definitiv nicht.“ Trotz der komfortablen Tabellensituation mahnt Klaus zur Vorsicht, da die Landesliga unglaublich eng ist: „Gefühlt kann jedes Team jeden Gegner schlagen. Wir wollen weiter Punkte sammeln, um nicht doch noch in diesen Sumpf da unten reinzurutschen. Aber wie gesagt, ich vertraue der Mannschaft vollkommen, dass sie genug Siege holen werden, bis ich wieder mitwirken kann“. Denn Kopfballduelle und Zweikämpfe sind Finn-Niklas Klaus definitiv lieber als Lauftraining und Trimmradfahren.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 25.02.2023 verfasst von Malte Giesemann