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Es kann losgehen!

Mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Spelle-Venhaus beginnt beim FC Hagen/Uthlede eine neue Zeit

Benjamin Duray ist wahrlich kein ängstlicher Charakter. Wer sich für ein Engagement in Russland und China entscheidet, der muss definitiv über eine gehörige Portion Flexibilität, Abenteuergeist und Wissensdurst verfügen. Und sicher gehört auch Mut dazu, sich auf solch eine Geschichte einzulassen. Egal, wo der 41 Jahre alte neue Coach des FC Hagen/Uthlede bisher gearbeitet hat, die Entscheidung war wohlüberlegt. Insofern konnte Duray irgendwie selbst nicht so richtig glauben, was da am Dienstagnachmittag an der Blumenstraße passierte.

„Das ging fast alles etwas zu schnell“, sagt der neue FC-Trainer mit einem Tag Abstand. „Aber es fühlt sich einfach alles richtig gut an“, fügt Duray hinzu. Am Montagmorgen hatte Hagens Teammanager Gunnar Schmidt den Kontakt zum momentan vereinslosen Duray hergestellt, knapp 24 Stunden später hatten sich beide Parteien bereits geeinigt. Der A-Lizenz-Inhaber ist der neue Coach beim niedersächsischen Fußball-Oberligisten, der nach dem überraschenden Rücktritt von Carsten Werde am vergangenen Sonntag einen neuen Trainer brauchte.

Bereits am Dienstagabend leitete Duray das Training bei den Grün-Schwarzen, am Mittwoch folgte die offizielle Vorstellung des neuen Coaches, der als Lehrer an einer Bremerhavener Schule arbeitet und in Stade wohnhaft ist. Deshalb wird Duray an den Trainingstagen nach der Arbeit die Zeit vor Ort nutzen, um dann nur den kurzen Weg nach Hagen zu haben. „Das sind dann insgesamt natürlich extrem lange Tage für mich, aber ich bin sehr dankbar und glücklich, dass meine Familie das so unterstützt und hinter mir steht.“

Es juckte Duray ziemlich doll in den Füßen, endlich wieder an der Seitenlinie zu stehen. Im vergangenen Herbst war sein Gastspiel als Co-Trainer beim russischen Erstligisten Akhmat Grosny zu Ende gegangen, seitdem war Duray ohne Verein. Die Nähe zum Rotenburger SV, wo er selbst schon zwei Jahre als Chefcoach tätig war, zog ihn zuletzt wieder öfter als Zuschauer auf die Plätze. Die Paarungen der Rotenburger gegen Heeslingen und Uphusen hat er sich jüngst angeschaut, ist bestens mit RSV-Coach Tim Ebersbach vernetzt.

„Ich würde schon sagen, dass ich mich in der Oberliga ganz gut auskenne“, sagt Duray. Auch bei seinem neuen Verein hat er schon Erfahrungen als Trainer einer gegnerischen Mannschaft gesammelt. „Ich weiß sehr genau, was es bedeutet, an der Blumenstraße zu spielen, was diesen Klub auszeichnet und besonders macht.“

Auch viele Spieler der aktuellen Mannschaft kennt Duray. Allen voran Axel France, mit dem er in Rotenburg bereits zusammengearbeitet hat. „Kai Diesing stand damals auch schon immer in meinem Scoutingblock. Oder Spieler wie Marlo Burdorf und Yannick Becker, um nur ein paar Namen zu nennen. Da steckt schon Qualität im Kader.“

Genau diese Qualität gilt es nun herauszukitzeln. Kein leichtes Unterfangen, wie Duray weiß, denn: „Es war hier ja weiß Gott nicht alles schlecht in der Vergangenheit. Es geht jetzt eher darum, mal ein paar andere Schrauben zu drehen und ein paar neue Ideen in die Mannschaft hineinzutragen.“ Die ersten Trainingseindrücke am Dienstag und Mittwoch seien durchweg positiv gewesen. Jetzt gelte es, den frischen Wind auch in die Punktspiele zu transportieren.


Quelle: Weser-Kurier vom 10.10.2020 verfasst von Tobias Dohr