shopping-bag 0
Items : 0
Subtotal : 0,00
View Cart Check Out

Seltene Testspiel-Tristesse

FC Hagen/Uthlede enttäuscht beim 0:2 gegen personell geschwächten SC Borgfeld auf der ganzen Linie

Bislang hatte Carsten Werde viel Lob verteilt. Die Mannschaft des FC Hagen/Uthlede, so hatte es der Trainer des Fußball-Oberligisten zuletzt immer wieder betont, arbeite erstklassig mit. Ganz besonders im Training, aber auch in den bisherigen Testspielen hatte Werde so schon viel Positives bei seiner personell ziemlich verändert aufgestellten Mannschaft erkennen können. Nach dem mit 0:2 (0:0) verloren gegangenen Testspiel gegen Bremen-Ligist SC Borgfeld rückte Werde davon ab. Und zwar meilenweit.

„Das war bitterböse schlecht heute, besonders in der ersten Halbzeit“, sparte der FC-Coach nicht mit Kritik. Nach dem Pokal-Halbfinale in Celle am vergangenen Wochenende und dem Testspiel gegen Regionalligist Drochtersen/Assel am Freitagabend (siehe nebenstehender Text), hatte Werde ordentlich rotiert und einige Spieler von Beginn an gebracht, die bisher noch nicht ganz so zum Zuge gekommen waren. Doch die Chance konnte kein einziger dieser Akteure so richtig nutzen. Gleichwohl schien es so, als ob die Hagener das Spielgeschehen zunächst fest unter Kontrolle hatten.

Doch bei sintflutartigem Regen blieben spielerische Ansätze Mangelware. Immer wieder wurde zu hektisch in die Spitze gepasst, immer wieder misslangen einfachste Ballannahmen. „Bringt die Bälle sauber zum Mann“, rief Werde über den Platz. Das galt im Prinzip nicht nur für seine Hagener, sondern auch für die Gäste aus Borgfeld, die sich ebenfalls überaus schwertaten mit einem geordneten Spielaufbau. SC-Coach Lutz Repschläger hatte mit Nicolas Soller nur einen einzigen Akteur auf der Reservebank – und hatte auf selbiger nach der Halbzeitpause noch nicht einmal wieder Platz genommen, als der Ball zum ersten Mal im Netz zappelte.

Ungeschickter Rettungsversuch

Somit hatte Repschläger ausgerechnet den mit Abstand schönsten Spielzug der Partie verpasst. Über vier Stationen kam das Leder über Kasim Uslu und den spielfreudigen Alexander Lohs auf den zweiten Pfosten, wo Hussain Taha sich beim Rettungsversuch ziemlich ungeschickt anstellte und somit Kenstar Gehle die Gelegenheit zum Abstauber überhaupt erst ermöglichte. Nur eine Minute später unterlief Moritz Hannemann ein folgenschwerer Fehler im Aufbauspiel, was beinahe umgehend das 0:2 zur Folge gehabt hätte.

Obwohl die Hagener im Laufe der zweiten Hälfte insgesamt sechs Mal wechselten, waren es nun die Borgfelder, die mehr Zug zum Tor entwickelten und passsicherer wirkten. Nach einer schönen Kombination über Fabian Becker und Uslu wurde Lohs’ Schuss gerade noch geblockt (60.). Auf der Gegenseite konnte André Stüßel eine halbhohe Hereingabe von Kilian Tienken nicht schnell genug verarbeiten (64.). Nachdem Erik-Ove Henningsson in der 78. Minute noch per Kopf knapp das Tor verfehlt hatte, war der spielstarke Defensivakteur vier Minuten später zur Stelle.

Eine Ecke von Kevin Brandes drückte Henningsson am zweiten Pfosten über die Linie. Nicht nur in dieser Szene hatte die Hagener Aufteilung überhaupt nicht gestimmt. Am Ende waren die Borgfelder dem dritten Treffer fast näher als die Grün-Schwarzen dem Anschluss. Und Carsten Werde wusste nach einer Schlussphase ohne echtes Aufbäumen: „Der Anspruch sollte schon ein anderer sein bei den Jungs.“

Auf der anderen Seite war Lutz Repschläger überaus zufrieden mit dem Test – vor allem angesichts der angespannten Personallage: „Das war die perfekte Antwort auf die hohe Niederlage im Pokal-Halbfinale gegen Oberneuland. Wir haben bisher eine eher durchwachsene Vorbereitung gehabt, da ist dieses Spiel sicherlich wichtig. Die Mannschaft hat heute gesehen, was sie kann, wenn sie will. Gleichwohl brauchen wir natürlich den Konkurrenzkampf im Kader.“

FC Hagen/Uthlede: Koch – Banehr (59. Tienken), Stroth, Burdorf (67. Bremser), Taha, Hannemann (67. Woltmann), Dosse (59. André Stüßel), Wegner (83. Hausmann), Denkgelen, Diesing (46. Timo Stüßel), Halibi

SC Borgfeld: Barre – Klüver, Hatke, Henningsson, Becker, König (63. Soller), Brandes, Gehle, Lohs, Uslu, Karabas

Tore: 0:1 Kenstar Gehle (46.), 0:2 Eriks-Ove Henningsson (82.)


Quelle: Weser-Kurier vom 25.08.2020 verfasst von Tobias Dohr