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Ein entfesselter Spitzenreiter

Der FC Hagen/Uthlede glänzt bei seinem 6:0-Sieg über Eintracht Lüneburg mit tollem Fußball

Der Trainer des FC Hagen/Uthlede, Carsten Werde, reckte in der Nachspielzeit die Fäuste in die Höhe und lobte seinen Torwart Yannick Becker: „Super, Yannick.“ Gerade hatte Becker seinen Farben mit einer starken Parade gegen David Mehl das zu Null in der Partie der Fußball-Landesliga gegen den SV Eintracht Lüneburg gerettet. Da aber vorne sechs Tore standen, hätte der Spitzenreiter diesen Gegentreffer sogar locker verschmerzen können.

Der Klassenbeste spielte nach zuletzt eher durchwachsenen Darbietungen wie entfesselt auf und schraubte seinen Vorsprung auf den Zweiten MTV Eintracht Lüneburg mit dem 6:0-Sieg auf fünf Punkte in die Höhe. „Nach den jüngsten Leistungen wollten wir das Heft des Handelns wieder mehr in die eigene Hand nehmen“, erklärte Werde. Angetrieben von einem herausragenden Marlo Burdorf im Mittelfeld wurde der Plan glänzend in die Tat umgesetzt. „Es war einfach überragend, wie Marlo die ganze Mannschaft mitgerissen hat“, sprach Carsten Werde seinem Sechser ein dickes Kompliment aus, wenngleich der Trainer ansonsten mit dem Lob für einzelne Akteure sehr zurückhaltend ist. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein sehr sehenswertes Match. Dazu trugen auch die Gäste bei, die sich anders als die meisten anderen Gegner auf dem Platz an der Blumenstraße in Hagen nicht versteckten.

„Alle hatten heute viel Lust, Fußball zu spielen.“ Hagens Trainer Carsten Werde

Marlo Burdorf eröffnete den Torreigen mit einem überlegten Volley-Heber über den etwas zu weit vor seinem Kasten befindlichen SV-Keeper Jan-Hendrik Sommer (7.). In der Folgezeit verwehrte Referee Daniel Piotrowski einem Treffer von André Stüßel mit einer fragwürdigen Abseitsentscheidung die Anerkennung. Michel Klimmek scheiterte zudem frei stehend am bereits am Boden liegenden Sommer. Der sehr agile Justin Dähnenkamp verpasste mit einem Fallrückzieher an den linken Pfosten zudem nur knapp das Tor des Monats. Auf der anderen Seite fand Philipp-Marvin Borges unbedrängt seinen Meister in Yannick Becker (16.). David Mehl zielte ferner nach einer halben Stunde alleine knapp am FC-Pfosten vorbei. Sieben Minuten vor der Pause ließ Daniel Piotrowski nach einem Foul an Michel Klimmek den Vorteil laufen. Justin Dähnenkamp brach durch die Mitte durch und markierte das 2:0.

Sieben Minuten nach dem Seitentausch durfte dann auch André Stüßel die Arme zum Jubeln ausbreiten. Er drehte sich nach einem Zuspiel im Strafraum um die eigene Achse und überwand Jan-Hendrik Sommer mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke. „André, das hast du dir verdient“, urteilte Platzsprecher Julian Berndt. Nach einer scharfen Hereingabe von Mirko Franke von der linken Seite verlängerte Maurice Banehr das Spielgerät am langen Pfosten aus spitzem Winkel zum 4:0 in die Maschen. Mit einem wütenden 20-Meter-Schuss verpasste David Mehl kurz darauf nur knapp den Ehrentreffer.

Nach 79 Minuten ließ Justin Dähnenkamp die SV-Verteidiger im Strafraum wie Slalomstangen stehen und verlud bei seinem 5:0 auch noch Jan-Hendrik Sommer. „Immer weiter“, ermunterte Yannick Becker seine Vorderleute dazu, nicht locker zu lassen. Die Grün-Schwarzen sprühten nun auch nur so vor Spielfreude. Joker Fabio Hausmann setzte mit einem tollen Schuss von der Strafraumkante den Schlusspunkt zum 6:0 (85.). „Alle hatten heute viel Lust, Fußball zu spielen. Deshalb haben wir das Spiel so deutlich für uns entschieden“, bilanzierte Carsten Werde.

Wieder mit Erik Köhler

Nach dem 6:0-Sieg über den Fünften SV Eintracht Lüneburg erwartet der FC Hagen/Uthlede am Sonntag um 15 Uhr mit dem Dritten Rotenburger SV den nächsten Verfolger. „Wir wollen auch die Rotenburger wieder niederringen“, betont Carsten Werde, dass für ihn trotz des deutlichen Erfolges über die Lüneburger der Einsatzwille an erster Stelle stand. Auch wenn die Rotenburger zuletzt ein wenig den Kontakt zu den beiden Spitzenteams verloren, stünden diese nicht umsonst immer noch auf Platz drei, so Werde. Der RSV kommt dabei in erster Linie über das Kollektiv. Es taucht kein Rotenburger in den Top 30 der Torschützenliste der Landesliga auf. „Ich bin mal sehr gespannt, welche Taktik sich mein Kollege Tim Ebersbach für uns ausdenkt“, erklärt Carsten Werde. Er kann wieder auf den zuletzt angeschlagenen Erik Köhler bauen.

FC Hagen/Uthlede: Becker – Franke, Knoop, Müller (77. France), Korf, Wischhusen (75. Kohlstedt), Burdorf, Klimmek, Dähnenkamp, Banehr, Stüßel (76. Hausmann)

SV Eintracht Lüneburg: Sommer – Stoffregen, Mehl, Reinecke, Lorenzen, Faltin, Zemke (77. Lenerz), Heuer, Grzywaczewski (60. Hoffmann), Borges (63. Hohensee), Gruhn

Tore: 1:0 Marlo Burdorf (7.); 2:0 Justin Dähnenkamp (38.); 3:0 Andre Stüßel (53.); 4:0 Maurice Banehr (70.); 5:0 Justin Dähnenkamp (78.); 6:0 Fabio Hausmann (85.)


Quelle: Weser-Kurier vom 05.05.2018 verfasst von Karsten Hollmann