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Der bange Blick nach oben

Im Landkreis nichts Neues? Nun ja, vielleicht doch. Zumindest fußballtechnisch geht die Tendenz klar in die richtige Richtung. Ob die milderen Temperaturen jedoch schon ausreichen, damit in der Landesliga Lüneburg flächendeckend gespielt werden kann, ist weiterhin stark zu bezweifeln. Immerhin weiß Carsten Werde: „So gut wie an diesem Wochenende standen die Chancen ja im gesamten Jahr noch nicht.“

Damit hat der Trainer des Tabellenführers FC Hagen/Uthlede zweifelsohne Recht. Auf der anderen Seite verdeutlicht es einmal mehr, wie sehr die Amateur-Fußballer im Jahr 2018 unter dem Wetter leiden. Die Kicker von der TuSG Ritterhude beispielsweise mussten sich am Dienstagabend mit einem klitzekleinen Streifen am Rande der variablen Trainingsfläche am Moormannskamp begnügen. Am Donnerstag ging es dann – wieder einmal – in die Soccerhalle von Werder Sports. Mit Blick auf das Auswärtsspiel der TuSG beim TV Meckelfeld ist Trainer Julian Geils dennoch vorsichtig optimistisch: „Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl, begründen kann ich das allerdings nicht.“

Ähnlich positiv gestimmt ist auch Sasa Pinter vor dem ebenfalls für Sonntag angesetzten Heimspiel des SV Blau-Weiß Bornreihe gegen den Rotenburger SV. „Wir werden alles versuchen, um spielen zu können.“ Die „Moorteufel“ trainierten unter der Woche ganz regulär auf dem Platz am Vereinsheim – und versuchten dabei, die sensiblen Stellen weiträumig zu umspielen. „Der Frost sitzt tief, und das Tauwetter tut nun sein übriges. Natürlich gibt es da auf dem Platz noch einige große Pfützen“, sagt Pinter.

Sand für die Pfützen?

Diese Zustandsbeschreibung trifft noch extremer auf den Platz bei Postels zu. Deshalb wäre es unter Umständen sogar eine Option, etwaige Pfützen mit Sand aufzufüllen. „Wie gesagt, wir sind heiß auf den Rückrundenstart und haben darüber hinaus ja auch noch die meisten Spiele zu absolvieren“, sagt Pinter. Mit anderen Worten: Irgendwann muss es ja nun mal losgehen, sofern die Blau-Weißen nicht ab April von einer englischen Woche zur nächsten hecheln wollen. Ein Start am Sonntag hätte zudem den Vorteil, dass der Bornreiher Coach bis auf den dauerverletzten Torben Poppe und den grippeerkrankten Anil Morkan alle Akteure an Bord hätte. „Wir haben mit voller Kapelle trainiert und sind bereit“, so Pinter.

Auch bei der TuSG Ritterhude gibt es mit Timm Korge und Janluca Grove zwei Spieler, die zuletzt krank pausieren mussten. Denis Mukolla laboriert zudem an einer leichten Zerrung, auch sein Einsatz ist fraglich. „Meckelfeld tritt zuhause sehr viel mutiger auf als auswärts“, weiß Julian Geils über den heimstarken Klub aus der Gemeinde Seevetal. Allerdings hatten die selbst ernannten „Bravehearts“ auch schon im Hinspiel in der Hamme-Gemeinde mächtig Offensivdruck entfacht – zumindest in der Anfangsphase. Dennoch gewannen die Ritterhuder am Ende mit 2:0.

Weniger schöne Erinnerungen an das Hinspiel hat der FC Hagen/Uthlede vor der Partie beim SV Teutonia Uelzen. Trotz Überzahl und 1:0-Führung glitt dem Werde-Team das Heimspiel Mitte September komplett aus der Hand, am Ende mussten die Hagener froh sein, mit dem späten Treffer zum 3:3 noch einen Punkt gerettet zu haben. „Dieses Hinspiel ist aber überhaupt kein Maßstab für die jetzige Partie“, stellt Carsten Werde klar, der heilfroh war, unter der Woche zweimal auf dem Platz stehen zu können: „Mit Fußballschuhen an den Füßen und auf Rasen oder zumindest auf Erde. Aber das war trotzdem besser als alles andere zuvor.“

Jetzt gehe es vor allem darum, wieder ein Gefühl für die Geschwindigkeit und den Zweikampf auf Naturplätzen zu bekommen. „Das Taktische ist in diesen Tagen nicht so relevant, dafür hatten wir ja ausreichend Testspiele“, ergänzt der FC-Coach, der definitiv auf Kapitän Marlo Burdorf verzichten muss. Hinter den Einsätzen von Michel Klimmek, Jan Wohltmann, Jöran Korf und Mirko Franke stehen zum Teil noch dicke Fragezeichen. Gleiches gilt natürlich auch für die grundsätzliche Austragung des Hagener Auswärtsspiels. Für den Sonnabend sind niedersachsenweit starke Regengüsse angekündigt. Ob die Begegnungen stattfinden können, wird sich vermutlich vielerorts erst am Sonntagvormittag entscheiden. Die Unsicherheit bleibt also groß. Und so muss man am Ende wohl doch feststellen: Im Landkreis nichts Neues!


Quelle: Weser-Kurier vom 10.03.2018 verfasst von Tobias Dohr