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Eine Win-Win-Situation

FC Hagen/Uthlede profitiert vom unverhofften Wechsel von Top-Talent Kian Hinte – und umgekehrt

Es ist eine Situation, die Gunnar Schmidt in all seinen Jahren als Teammanager des FC Hagen/Uthlede so auch noch nicht erlebt hat. Da verpflichtet er einen Spieler, noch dazu einen, dem in der kommenden Saison in der Fußball-Oberliga durchaus eine tragende Rolle zugetraut wird – und Schmidt hat diesen Akteur zuvor nicht einmal selbst in Aktion gesehen. Der Grund liegt auf der Hand: Spieler wie Kian Hinte sind normalerweise nicht die primäre Zielgruppe der Hagener. Und zwar, weil sie eigentlich zu hoch spielen.

Doch im Fall Hinte kam nun einiges zusammen. Der 19-Jährige wohnt in Schwanewede, ist Schüler und soll dort im kommenden Jahr die Schule auch zu Ende bringen. Eingefleischten Werder-Fans wird der Name Hinte übrigens durchaus ein Begriff sein. Der rechte Außenverteidiger wechselte im Sommer 2010 vom VSK Osterholz-Scharmbeck zum Nachwuchsleistungszentrum der Grün-Weißen und durchlief dort nahezu alle Leistungsteams. Hinte spielte in der U17- und zuletzt auch in der U19-Bundesliga. Hagens Trainer Benjamin Duray darf sich also auf einen topausgebildeten Spieler freuen. Einen Akteur, der unter Umständen auch ganz woanders gelandet wäre.

Tipp aus Delmenhorst

Beispielsweise beim SV Atlas Delmenhorst. Beim Regionalligisten stand Kian Hinte dem Vernehmen nach nämlich auch ganz dick im Notizblock. Doch da die Delmenhorster auf dieser Position sich letztlich für andere Spieler entschieden, gab Atlas-Teammanager Bastian Fuhrken den befreundeten Hagenern den entscheidenden Tipp.

Und dann ging alles ganz schnell. Die Gespräche verliefen laut Gunnar Schmidt optimal. „Kian kann sich über die Oberliga jetzt optimal für höhere Aufgaben empfehlen und gleichzeitig die Schule beenden, ohne einen allzu großen Fahrtaufwand betreiben zu müssen“, fasst der Teammanager die Win-Win-Situation für Spieler und Verein zusammen. „Und was dann nach der Saison ist, wird man sehen.“

So haben die Hagener plötzlich und unverhofft noch einen Akteur dazubekommen, um den sie sicherlich von etlichen Oberligisten beneidet werden – und der eine Position spielt, die im Hagener Kader in den vergangenen Jahren durchaus einiges Improvisationstalent erforderte. Denn während auf der linken Abwehrseite Mirko Franke gesetzt ist, versuchten sich rechts immer wieder andere Akteure. „Kian bringt enorme Schnelligkeit mit und verfügt auch über die entsprechende Körperlichkeit“, sagt Schmidt.

Das weiß Schmidt inzwischen – auch wenn er seinen Neuzugang noch nie selbst in Aktion gesehen hat. Das wird sich aber spätestens am 20. Juni ändern. Dann ist beim Cuxhavener Oberligisten nämlich offizieller Trainingsauftakt.


Quelle: Weser-Kurier vom 10.06.2021 verfasst von Tobias Dohr