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FC Hagen/Uthlede plant den Umzug

Oberligist will im Fall der DFB-Pokal-Qualifikation im Nordseestadion spielen – Anliegen findet in Bremerhaven Unterstützung

Vor drei Jahren war das Nordseestadion letztmals Bühne für den DFB-Pokal. Damals sahen 8119 Zuschauer, wie die Bremen-Liga-Fußballer der Leher TS dem 1. FC Köln mit 0:5 unterlagen. Im September könnte der Pokalwettbewerb wieder in Bremerhaven Station machen. Der FC Hagen/Uthlede will im Fall der Qualifikation für die erste Hauptrunde ins Nordseestadion umziehen, weil sein Platz den strengen Anforderungen des DFB nicht gerecht wird.

„Wenn wir es schaffen, werden wir in Bremerhaven spielen“, sagt Marco Vehrenkamp. Hagens Vereinsvorsitzender hat sich zwar auch mit Alternativen beschäftigt, wie einem Umzug nach Bremen zum Regionalliga-Aufsteiger FC Oberneuland. Das habe sich aber zerschlagen, weil der FCO ebenfalls noch die Chance hat, sich über den Bremer Landespokal für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Und zwei Pokalspiele auf einer Anlage auszutragen, sei nicht im Sinne des Verbandes. „Der DFB ist, gerade was den Zustand des Rasens betrifft, relativ pingelig“, erklärt Vehrenkamp.

Die Hagener wissen bereits, auf wen sie in der Hauptrunde treffen würden. Die Auslosung bescherte ihnen mit dem FC Augsburg einen Erstligisten. Zudem gibt es einen regionalen Bezug, weil die Augsburger mit dem Otterndorfer André Hahn einen Kicker aus dem Cuxland in ihren Reihen haben. „Damit sind wir schon gut dabei“, freut sich Vehrenkamp über das Los. Ob es in der ersten Pokalrunde, die vom 11. bis 14. September über die Bühne gehen soll, allerdings zum Duell des Oberligisten mit der Elf von Trainer Heiko Herrlich kommen wird, steht noch nicht fest. Zunächst müssen die Hagener von Coach Carsten Werde am Sonnabend, 15. August, das Halbfinale bei Eintracht Celle gewinnen. Anschließend stünde eine Woche später das Finale um den Niedersachsenpokal gegen den SC Spelle-Venhaus oder den MTV Gifhorn an – nur der Sieger löst das Ticket für den DFB-Pokal.

Die Entscheidung pro Bremerhaven sei laut Vehrenkamp aus mehreren Gründen gefallen. Zum einen habe die Geografie eine Rolle gespielt: „Prinzipiell sind wir ja ein bisschen näher an Bremerhaven dran als an Bremen-Mitte.“ Zum anderen seien die Hagener mit ihrem Anliegen auf offene Ohren gestoßen. Die Hilfsbereitschaft seitens des Sportamtes, der Feuerwehr und der Leher TS sei groß, berichtet Vehrenkamp: „Die Leute in der Stadt sind alle fußballinteressiert. Die haben da Lust drauf und wissen vor allem, was sie tun, weil sie es schon mal gemacht haben.“

In der Tat können die Hagener auf viele Vorarbeiten aufbauen, die vor drei Jahren geleistet wurden, als die Stadt dem DFB das Nordseestadion als Spielstätte schmackhaft machen musste. „Wenn man das schon mal gemacht hat, ist es deutlich einfacher“, erklärt Jens Ennen vom Sportamt. Für Ennen ist es selbstverständlich, den Hagenern unter die Arme zu greifen: „Das ist doch auch für Bremerhaven ein Highlight, wenn der FC Augsburg kommt.“ Am Montag wird es einen ersten Ortstermin mit vier Hagener Vorstandsmitgliedern und Vertretern der Stadt im Nordseestadion geben.

Einen wesentlichen Unterschied gibt es aber im Vergleich zu 2017, als sich die LTS-Kicker mit den „Geißböcken“ messen durften – damals gab es noch kein Coronavirus. Egal, wie sich die Pandemie bis September entwickelt – eine Kulisse wie am 12. August 2017 dürfte ausgeschlossen sein. Nach derzeitigem Stand geht Vehrenkamp davon aus, dass nicht mehr als 500 Zuschauer zugelassen sein werden: „Das sind aber ungelegte Eier. Wir müssen die Corona-Lage abwarten.“

Klar ist, dass die Hagener bis zum 17. August ein Hygienekonzept für das Nordseestadion beim DFB einreichen müssen. „Wir haben zum Glück jemanden im Vorstand, der auch beruflich damit befasst ist“, erzählt der FC-Vorsitzende. Vehrenkamp kann jedoch nicht nachvollziehen, warum der DFB die Amateurvereine derart unter Zeitdruck setze: „Man hätte die erste Pokalrunde statt vor dem Bundesligastart im September auch erst im Oktober ansetzen können.“ So müssten im niedersächsischen Fall vier Vereine – Hagen, Celle, Spelle-Venhaus und Gifhorn – Konzepte ausarbeiten: „Alle haben die Arbeit, aber drei gucken in die Röhre.“


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 01.08.2020 verfasst von Dietmar Rose