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Hagen lässt in Etelsen Federn

Unnötige 1:2-Niederlage

„So laufen Fußballspiele halt mal.“ „So funktioniert Fußball halt manchmal.“ Diese beiden Zitate stammen von Carsten Werde und Nils Goerdel. Beide sind sie Trainer, Werde vom FC Hagen/Uthlede, Goerdel vom TSV Etelsen, beide trafen sie mit ihren Teamsnunaufeinanderund warensichnach der Partie einig. Der TSV Etelsen hat dem Spitzenreiter der Landesliga Lüneburg seine zweite Saisonniederlage zugefügt – 2:1 (1:0). Das Endergebnis steht jedoch nicht stellvertretend für den Spielverlauf.

Umso überraschender war der Coup gegen den Ligaprimus und umso größer war der Jubel. Alexander Coels, Spartenleiter der Schlossparkkicker, rannte losgelöst auf seine Spieler zu, die sich auf dem Feld bereits zum Jubeln gefunden hatten und stürzte sich auf sie. Zuvor war noch das reinste Bibbern aufseiten der Gastgeber angesagt. Bereits zuvor stand der TSV unter Druck. Als dann in Minute 80 Hagen/Uthlede in Person von Kai Diesing – 15. Saisontor – auf 1:2 verkürzt hatte, steigerte sich dieser Druck nochmals. Jeder Befreiungsschlag, jeder gewonnene Zweikampf der Etelser wurde nun von den rund 300 Zuschauern im Schlosspark beklatscht wie ein Tor.

Wie nicht anders zu erwarten, hatten die Gäste von Beginn an die Spielkontrolle inne. Und auch die ersten Chancen ließen nicht lange auf sich warten. In Minute fünf stocherte Björn Kohlstedt den Ball nach Ecke knapp vorbei, in Minute zehn setzte Tim Grundmann den Ball per Kopf auf die Latte, in Minute 19 vergab Axel France aussichtsreich. Die Chancen der Hagener waren das Ergebnis ihrer Dominanz. Mit sicherer Ballkontrolle auf dem holprigen Etelser Rasen und ansehnlichen Passstafetten beherrschten sie das Spiel gegen tiefstehende Etelser, die auf ihre Konterchance lauerten.

Hagens Maurice Banehr hatte Bastian Reiners gelegt, Elfmeter für Etelsen (45.). Yannick Funck verwandelte sicher zum Pausenstand, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Nach einer Stunde erhöhte Etelsen auf 2:0, der Schuss von Stephan von Freeden wurde unglücklich abgefälscht. Danach begann das Anlaufen des Teams von Carsten Werde, der kurz vor dem 0:2 den angeschlagenen Kai Diesing gebracht hatte. Dieser sorgte mit seinem Tor – zunächst den Freistoß in die Mauer gejagt und dann per Nachschuss aus 18 Meter getroffen – für die spannende und hoch emotionale Schlussphase. Zudem war an den Etelser Gesichtern abzulesen, dass nun jeder Meter schmerzte. Ein letztes Raunen hallte dann in Minute 87 durch den Schlosspark, als der Schuss von Hagens Mirko Franke hauchzart am Pfosten vorbeirauschte. Im Anschluss folgte nur noch Jubel, während man bei den Gästen den Schuldigen bereits gefunden hatte – sich selbst. Werde: „Etelsen kommt das erste Mal vors Tor und kriegt den Elfmeter, Etelsen kommt das zweite Mal vors Tor und trifft mit einem abgefälschten Schuss. Solche Spiele gibt es halt.“

TSV Etelsen: Dreyer – Janssen, Hinrichs, Reiners (90.+4 Heusmann), van Freeden (84. Pötukat), Funck, Gloger, Jäger, Schöning (86. Fromme), Meyer, Langreder

FC Hagen/Uthlede: Becker – Janssen, Dähnenkamp (58. Diesing), Burdorf, Franke, Kohlstedt, Köhler, Banehr (64. Müller), Grundmann, France, Klimmek

Tore: 1:0 Yannik Funck (FE/45.+1); 2:0 Stephan van Freeden (60.); 2:1 Kai Diesing (80.)


Quelle: Weser-Kurier vom 09.04.2018 verfasst von Patrick Hilmes