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Die Kai-Diesing-Festspiele

Hagen demontiert den bis dahin verlustpunktfreien SV Emmendorf mit einer imponierenden Leistung mit 5:0

Das war ein Ausrufezeichen. Eine Duftmarke, eine klare Ansage an die Konkurrenz in der Fußball-Landesliga Lüneburg. Nach der Niederlage am vorigen Wochenende beim MTV Treubund Lüneburg hat sich der FC Hagen/Uthlede mit einer beeindruckenden Leistung zurückgemeldet. Der SV Emmendorf wurde förmlich überrollt, der Aufsteiger kam nicht über den Part des Sparringspartners hinaus. Mit 5:0 (3:0) setzte sich das Team von Trainer Carsten Werde durch. Viel besser ist Wiedergutmachung kaum zu betreiben.

Der SV Emmendorf ist sicherlich nicht zu den Dickschiffen der Fußballszene im Landkreis Lüneburg zu zählen. Der Respekt war dennoch groß – der Aufsteiger war verlustpunktfrei angereist. Das Team aus der Nähe Uelzens deutete mehrfach sein durchaus respektables Potenzial an. Doch zu mehr reichte es nicht, da die Hagener in der Rückwärtsbewegung solide arbeiteten und die Fehlerquote sehr überschaubar blieb. Bei Christoph Müller genau wie bei dem sehr unaufgeregt und konzentriert agierenden Lars Janssen. Genau wie bei Mirko Franke und Mirko Radtke auf den Außenpositionen sowie Marlo Burdorf und Thomas Wischhusen vor der Viererkette. Und kam doch mal etwas durch, dann war auf Yannick Becker Verlass, der Schlussmann zeigte zwischen den Pfosten eine sehr solide Leistung.

In der Offensive lieferten die Hagener vor allem im ersten Durchgang eine Galavorstellung ab. Ob mit Kurzpassspiel, mit Doppelpässen oder langen Diagonalbällen – Emmendorf wurde von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. Ein Hagener hatte daran einen besonders großen Anteil: Kai Diesing war von keinem Gegner einzufangen, drei Tore erzielte Diesing selbst, an der Entstehung der anderen beiden Treffer war er ebenfalls beteiligt.

Humorlos in die Maschen

Für die Führung zeichnete ein anderer Akteur verantwortlich: Kai Diesing hatte einen Eckball an den zweiten Pfosten gegeben, die Kugel landete zentral bei Christoph Müller, der den Ball aus sieben Metern humorlos zum 1:0 ins Netz drosch (16.).

Jetzt betrat Kai Diesing die große Bühne an der Blumenstraße – und zwar eindrucksvoll. Die Tore zum 2:0 und 3:0 (20./34.) glichen einander: Pass von Thomas Wischhusen in die Tiefe, Kai Diesing marschierte auf der linken Seite durch und überwand den herauseilenden Emmendorfer Schlussmann David-Joel Meyer. Vor allem Diesings zweiter Treffer war spektakulär anzusehen: Diesing nahm aus vollem Lauf den Pass gefühlvoll mit und platzierte dabei die Kugel sogleich so geschickt, dass zwei Emmendorfer ins Leere liefen. Der Rest war dann nur reine Formsache für den Edeltechniker.

Mit dem dritten Treffer nahmen die Hagener den Druck vom Kessel. Das Team rückte mit der gesamten Formation einige Meter zurück, um nicht Gefahr zu laufen, einen Konter zu kassieren. Das Team beherrschte Ball und Gegner, ging aber im Spiel nach vorne ein sehr überschaubares Risiko ein. Jenes Offensivspektakel der ersten 35 Minuten war also beendet.

Zumindest vorerst, denn in der Schlussphase drehten die Hausherren doch noch einmal wieder auf. Nach einer Flanke des eingewechselten Erik Köhler vollendete Kai Diesing mit seinem dritten Treffer zum 4:0 (81.). Für den Schlusspunkt sorgte Erik Köhler selbst: Nach einer Flanke von Kai Diesing und einem Lattentreffer des sehr fleißigen, aber im Abschluss glücklosen Tim Grundmann traf Erik Köhler aus der Drehung zum 5:0-Endstand (87.).

Dieser überzeugende Auftritt war genau jene Reaktion, die sich Trainer Carsten Werde von seinem Team gewünscht hatte. Und die sich auch abgezeichnet hatte, wie Werde schilderte: „Das hatte sich schon im Training angedeutet. Die Jungs hatten Lust auf Fußball. Lust, Bälle zu gewinnen. Und Lust, schnörkellos nach vorne zu spielen, sowohl flach als auch mit Spielverlagerung.“ Und Werde nutzte die Gelegenheit und fand zur Leistung von Kai Diesing gleichermaßen lobende wie auch fordernde Worte: „Kai hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Aber das erwarte ich auch von ihm. Er hat die Klasse, um die anderen mitzureißen. Und das muss er sich immer wieder vor Augen führen.“

FC Hagen/Uthlede: Becker; Franke, Janssen, Müller, Radtke, Burdorf (84. Hausmann), Wischhusen, Diesing, Dähnenkamp (76. da Rocha Nunes), Klimmek (59. Köhler), Grundmann

SV Emmendorf: David-Joel Meyer; Marks, Marius Meyer, Otte, Rötschke (66. Oldag), Sabatino, Silbermann, Elbers, Klasen (59. Gertig), Schenk, Wuerker (76. Foth)

Tore: 1:0 Christoph Müller (16.), 2:0, 3:0, 4:0 Kai Diesing (20./34./81.), 5:0 Erik Köhler (87.)


Quelle: Weser-Kurier vom 04.09.2017 verfasst von Werner Maass