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Hagens gefühlter Sieg

Was für ein Drama, was für ein Spektakel! Dieses 3:3 (2:2) zwischen dem TB Uphusen und dem FC Hagen/Uthlede wird allen Beteiligten noch lange in bester Erinnerung bleiben. Nicht weil es eine besonders hochklassige Fußball-Landesligapartie war, sondern weil der Spielverlauf nicht dramatischer hätte sein können.

Mit einem Foulelfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit sicherte Finn-Niklas Klaus seinem Team mit der allerletzten Aktion des Spiels doch noch einen Punkt, der schon so gut wie verloren schien. Denn keine zwei Minuten zuvor hatte der Ball noch auf der anderen Seite des Feldes auf dem Elfmeterpunkt gelegen. Doch Tom Petter Rode, der nach einem völlig missratenen Rückpass von Kilian Tienken den Strafstoß gegen Artur Bondar selbst verschuldet hatte, parierte den Schuss von Daniel Younes. Und damit nicht genug.

Bei einem letzten Freistoß ging der Hagener Keeper mit in den Uphuser Strafraum und geriet nach einem Kopfballversuch unter Ilias Kasapsis. Der Uphuser Akteur rappelte sich auf und benutzte dabei unverhältnismäßig stark seine Füße – Schiedsrichter Henning Kann, der beste Sicht auf die Situation hatte, wertete dieses „Austreten“ als Foulspiel und entschied sich sofort für Elfmeter. Finn-Niklas Klaus versenkte den Ball, und unmittelbar nach diesem Schuss war die Partie beendet.

So ging ein emotionales und leidenschaftlich geführtes Duell mit einem lauten Knall zu Ende – und ganz ähnlich hatte es auch schon begonnen. Gerade einmal 58 Sekunden dauerte es nämlich, bis der Ball zum ersten Mal im Hagener Netz zappelte. Zwar monierten die Gäste bei der Ballmitnahme von Rasho Chicho ein Handspiel, doch FC-Kapitän Timo Dressler hätte den Uphuser, der anschließend Rode überlupfte, eventuell noch entscheidend stören können, wenn er nicht unmittelbar reklamiert hätte.

Heftige Nackenschläge

Die Hagener brauchten zehn Minuten, um ins Spiel zu finden – glichen dann aber mit ihrer ersten Torchance sofort aus. Nach einem Einwurf spitzelte Finn-Niklas Klaus den Ball auf den freistehenden Jan Hasselmann, der aus sieben Metern flach vollstreckte (12.). Acht Minuten später war es dann erneut Hasselmann, der nach Tienken-Zuspiel mit einem herrlichen Schuss aus knapp 25 Metern erfolgreich war. Das Team von Trainer Tjark Seidenberg hatte die Partie gedreht und nun auch fest im Griff. Doch nur kurz, dann wendete sich das Blatt erneut.

Zunächst haderten die Hagener mit einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff (Seidenberg: „Ein ganz klares Foul gegen Finn-Niklas Klaus“), kurz darauf musste Mannschaftsführer Dressler nach einem Zusammenstoß mit starken Hüftschmerzen vom Feld. Und dann blockte der auf der Torlinie stehende Interimskapitän Mirko Franke einen Schuss mit der Hand (39.). Der Außenverteidiger musste mit Rot vom Feld und Ouly Magouhi versenkte den Strafstoß zum 2:2.

Nach einem kapitalen Abwehrschnitzer von Benjamin Duell ging Uphusen erneut durch Magouhi dann sogar in Führung (69.). Doch selbst in Unterzahl wirkten die Gäste deutlich fitter und gaben sich einfach nicht geschlagen. „Der späte Ausgleich war deshalb auch absolut verdient“, lobte Seidenberg seine bemerkenswert kämpfende Mannschaft.

TB Uphusen: Schimmel – Kasapis, Chicho (88. Bondar), Kheder, Younis, Magohui (81. Alkas), Bondobe-Simba, Yücel, Siala

FC Hagen/Uthlede: Rode – Hinte, Duell, Dressler (37. Lehmkuhl, 70. Meyer), Franke, Stürcken, Deppe (79. Rös), Dosse (63. Albritton), Tienken, Hasselmann, Klaus

Tore: 1:0 Rasho Chicho (1.), 1:1 Jan Hasselmann (12.), 1:2 Jan Hasselmann (20.), 2:2 Ouly Maghoui (40./Handelfmeter), 2:3 Ouly Maghoui (69.), 3:3 Finn-Niklas Klaus (90.+6/Foulelfmeter)


Quelle: Weser-Kurier vom 17.10.2022 verfasst von Thorin Mentrup