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In Hagen (fast) nichts Neues

Trotz gesicherter Oberliga-Zukunft: FC Hagen/Uthlede kann bei Zugängen noch keinen Vollzug melden

Die Frage ist ihm zu theoretisch, um sie seriös beantworten zu können. Ob dem FC Hagen/Uthlede der Saisonabbruch nicht gelegen kommt, weil es sonst sehr schwer gewesen wäre, den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga Niedersachsen zu erreichen? „Was soll ich dazu sagen?“, entgegnet Trainer Benjamin Duray. Das sei alles hypothetisch. „Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass wir für unser Ziel alles hätten reinwerfen müssen, wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag“, sagt Duray, um kurz danach nachzuschieben: „Aber da brauche ich mir jetzt keine Gedanken mehr drüber zu machen.“

Erleichterung, dass eine Saison, in der die Grün-Schwarzen lediglich fünf Punkte in acht Spielen geholt haben und zwischenzeitlich den Rücktritt von Durays Vorgänger Carsten Werde verkraften mussten, noch ein gutes Ende genommen hat, sieht definitiv anders aus. Und so sagt Benjamin Duray zum vor gut zwei Wochen vorgenommenen Saisonabbruch durch den Niedersächsischen Fußball-Verband (NFV): „Wir nehmen es, wie es ist.“ Nicht mehr, nicht weniger.

Die aktuelle Situation hat für den FC Hagen/Uthlede jedoch einen großen Vorteil. Denn mit dem nun sicheren Verbleib im niedersächsischen Oberhaus haben die Verantwortlichen bessere Argumente, um Spieler an die Blumenstraße zu holen. Das war ja die große Schwierigkeit in den vorangegangenen Wochen und Monaten gewesen: die Planbarkeit. „Das ist auf jeden Fall besser, weil wir wissen, wo wir spielen. Das war schon in diversen Gesprächen der ausschlaggebende Punkt gewesen. Und wir konnten bis zum Abbruch nicht verlässlich sagen, dass wir weiterhin in der Oberliga spielen. Der Abbruch gibt uns einen Schub“, erklärt Hagens Teammanager Gunnar Schmidt und ergänzt, dass es in den Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen seiner Erfahrung nach immer um zwei Fragen gehe: „Wer ist der Trainer?“ Und: „In welcher Liga wird gespielt?“

Und obwohl in beiden Fragen Klarheit herrscht – der FC Hagen/Uthlede verlängerte bekanntlich vorzeitig mit Benjamin Duray – und der Transfermarkt nach Bekanntgabe des Saisonabbruchs ordentlich in Schwung geraten ist, konnte der Oberligist noch keinen Vollzug vermelden. Die Betonung liegt hierbei allerdings auf „noch“. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Trainer Benjamin Duray (wenig) zum aktuellen Stand der Spielersuche. Mehr lässt sich der 41-Jährige nicht entlocken. „Wenn es etwas zu verkünden gibt, dann werden wir das tun“, sagt er. Etwas konkreter wurde dafür Teammanager Gunnar Schmidt. Namen nennt er freilich nicht. Aber er berichtet von einem Spieler, der bereits zugesagt habe und auch seinen aktuellen Verein in Kenntnis über seinen Wechsel gesetzt hat. Bevor der Wechsel aber öffentlich gemacht wird, will sich der FC Hagen/Uthlede mit dem abgebenden Verein noch einmal in Verbindung setzen. So ist es bei den Grün-Schwarzen eigentlich Usus. Und daran wollen sie auch nicht rütteln. Man darf also gespannt sein.

Wunsch nach Veränderung

Nichts Neues aufseiten der Zugänge, dafür aber bei den Abgängen. Wie berichtet, verlassen Kubilay Denkgelen (geht zum Bremen-Ligisten ESC Geestemünde) und Hussain Taha (geht zum Bezirksligisten VSK Osterholz-Scharmbeck) den Fußball-Oberligisten. Coach Duray berichtet von „vernünftigen Gesprächen mit den beiden“, am Ende überwog bei den Spielern der Wunsch nach einer Veränderung. „Ich habe Kubilay eine Einschätzung gegeben, wo ich ihn in der neuen Saison sehe. Dabei konnte ich ihm nicht die Spielzeiten versprechen, die er sich vielleicht wünscht“, erzählt Trainer Benjamin Duray. Und auch wenn der FC Hagen/Uthlede in Hussain Taha, dem zweiten Abgang, einen Stammspieler verliere, und dieser künftig sogar zwei Ligen tiefer spiele, müsse man die Beweggründe verstehen, so Duray. „Der Wechsel hat ja persönliche Gründe“, weiß Hagens Coach. Beim VSK kann Hussain Taha, von allen nur „Nuno“ genannt, wieder mit seinen Freunden kicken und will mit ihnen den Aufstieg in die Landesliga schaffen. „Aber auch für ihn werden wir eine Alternative finden. Da bleibe ich ganz entspannt, weil es einfach das normale Geschäft ist, dass Spieler kommen und gehen“, so Duray


Quelle: Weser-Kurier vom 16.04.2021 verfasst von Dennis Schott