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Auf die Hagener wartet viel Arbeit

Oberligist offenbart zum Saisonstart gegen Bersenbrück in allen Mannschaftsteilen Schwächen – Klaus wird Elfmeter verweigert

Das erste Heimspiel in der Fußball-Oberliga Niedersachsen nach zehnmonatiger Pause entwickelte sich für den FC Hagen/Uthlede zum Reinfall. Die Mannschaft von Trainer Carsten Werde war am Sonnabend beim 0:3 (0:1) gegen den TuS Bersenbrück nicht auf der Höhe. Der Sturm ein laues Lüftchen, das Mittelfeld ohne zündende Idee, die Abwehr wacklig – in dieser Form dürfte die Qualifikation für die Meisterrunde für die Grün-Schwarzen ein Traum bleiben.

„Natürlich waren wir heute nicht drei Tore schlechter als Bersenbrück. Aber wir haben gemerkt, dass man sich für 70 Prozent Ballbesitz nichts kaufen kann, wenn nach vorne die zwingenden Aktionen fehlen. Es mangelt uns zurzeit an klaren Torchancen, weil wir zu wenig Speed und Läufe hinter die Kette des Gegners haben“, haderte Werde mit dem Auftritt seiner Schützlinge zum Saisonauftakt. Die haben jetzt zwei Wochen Zeit, an ihren Schwächen zu arbeiten. Da das Spiel bei Eintracht Celle wegen der DFB-Pokalpflichten des Gegners verschoben werden musste, sind die Hagener erst am Sonntag, 20. September, gegen den Heeslinger SC wieder gefordert. „Nach einem 0:3 würde man gerne schnell weitermachen, aber das müssen wir jetzt nehmen, wie es ist“, erklärte Werde, der noch einen Testspielgegner sucht.

Nicht wach beim Einwurf

Die Gastgeber verschliefen die Anfangsphase komplett. Bevor Markus Lührmann die Bersenbrücker mit 1:0 in Führung köpfte (16. Minute), hatten sich die Gäste schon zwei Torchancen erarbeitet. Beim Gegentreffer waren die Hagener nach einem Einwurf nicht wach, weil sie den Ball von Schiedsrichter Daniel Piotrowski gerne selbst zugesprochen bekommen hätten und das auch lautstark reklamierten. So durfte Max Tolischus ungehindert flanken und Lührmann am Fünfmeterraum einköpfen. Das war nicht schwach verteidigt, das war gar nicht verteidigt.

Ab der 20. Minute fanden die Hagener besser ins Spiel. Mirko Franke tauchte nach einem Durchstecker von Kai Diesing frei vor dem TuS-Tor auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Schlussmann Nils Böhmann (25.). Kurz darauf hatten die Hagener Pech, dass die Pfeife des Unparteiischen nach einem Schubser gegen Finn-Niklas Klaus stumm blieb – da hätte es durchaus einen Elfmeter geben können (31.). Insgesamt machten die Hagener aber zu wenig aus ihrer Überlegenheit, weil sie zu oft mit langen Bällen operierten. Das machte die Arbeit für die Hünen in Bersenbrücks Abwehr leicht.

Im zweiten Durchgang änderte sich wenig am Spielverlauf. Die Bersenbrücker lauerten auf den alles entscheidenden Konter, während das Werde-Team engagiert, aber wenig kreativ gegen das TuS-Bollwerk anrannte. FC-Chancen blieben Mangelware, Böhmann hatte wenig Mühe mit einem 25-Meter-Freistoß von Klaus (58.).

Ein langer Abschlag des TuS-Keepers brachte dann die Entscheidung. Die Kugel fiel Moritz Waldow vor die Füße, der sich gegen Hagens Innenverteidigung durchsetzte und den Ball über Yannick Becker ins Tor lupfte (68.). „Damit war die Messe leider gelesen, weil die Jungs gemerkt haben, dass das heute nichts wird“, so Werde. Völlig freistehend sorgte Tolischus per Kopf für den Endstand (79.).

FC Hagen/Uthlede: Becker – Kroschel, Wohltmann, Taha, Hausmann (59. Dosse), Franke (79. Wegner), Burdorf, Hannemann, Diesing (79. Bremser), Tienken (59. Timo Stüßel), Klaus

TuS Bersenbrück: Böhmann – Eiter, Flottemesch, Leinweber, Greten, Cook, Guthardt, Lührmann (76. Neitzel), Urner (82. Aloi), Waldow, Tolischus (86. Meyer)

Tore: 0:1 Markus Lührmann (16.), 0:2 Moritz Waldow (68.), 0:3 Max Tolischus (79.)


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 07.09.2020 verfasst von Dietmar Rose