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„Fußball ist nicht alles“

Verantwortliche aus Vereinen der Region haben Verständnis für Saison-Unterbrechung

In allen Fußball-Ligen in Deutschland ruht der Ball. Das Coronavirus sorgt für eine Zwangspause, die in dieser Form noch nie da gewesen ist. Unser Partner-Portal FuPa hat sich bei Trainern und Teammanagern in verschiedenen Spielklassen aus Bremerhaven und dem Kreis Cuxhaven umgehört, wie sie damit umgehen und wie es ihrer Meinung nach weitergehen sollte.

Carsten Werde, Trainer FC Hagen/Uthlede: „Die Entscheidung ist absolut nachvollziehbar und seit Beginn der Woche nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Wie heißt es doch so schön: ,Der Fußball verbindet Menschen.‘ Genau das gilt es nun für eine gewisse Zeit einzudämmen. Bis Ende der nächsten Woche trainieren wir nun individuell. Auch das Mannschaftstraining findet nicht statt. Dann schauen wir weiter. Es sollte gewartet werden, bis der Sport wieder eine „grüne Ampel“ bekommt. Dann braucht es eine unverzügliche Antwort der Spielausschüsse ob und wie die Saison zu Ende gespielt werden kann. Sicherlich ist eine Verlängerung der Spielzeit bis in den Juni möglich.“

Björn Böning, Sportlicher Leiter OSC Bremerhaven: „Ich bin auch mit Ärzten befreundet, mit denen ich darüber gesprochen habe und die sagten mir, dass diese Maßnahmen absolut notwendig sind und eigentlich fast einen Tick zu spät kommen. Was machen wir in dieser Situation? Das ist eine ganz spannende Sache. Gar nichts erst einmal. Wir werden die Jungs auffordern, sich selbst fit zu halten. Wir haben uns beim OSC zu einer Krisensitzung getroffen und dort beschlossen,
dass wir ab Montag die Geschäftsstelle und den kompletten Trainingsbetrieb bis auf Weiteres einstellen werden, alles andere
wäre unverantwortlich.

Matthias Daum, Teammanager FC Geestland: „Die Absage ist richtig. Gesundheit und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung stehen über allem. Wir haben im gesamten Verein bis auf Weiteres das Training abgesagt und bitten unsere Jungs, sich an die Einschränkung der sozialen Kontakte zu halten. Sich fit halten geht auch alleine im Wald mit Laufschuhen.“

Mentor Grapci, Trainer Eintracht Cuxhaven: „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, aber eben auch nicht alles. Jedes gesunde Menschenleben ist viel mehr Wert und geht zu 100 Prozent vor. Wenn wir mit dieser Maßnahme weniger kranke Menschen haben und dadurch der Coronavirus eingedämmt wird und der Virus sich nicht schneller ausbreitet, haben die Verantwortlichen alles richtig gemacht. Kein Tor, kein sportlicher Sieg, keine Meisterschaft, ist wichtiger als ein Menschenleben.“

Frank Zietelmann, Trainer BW Stubben: „In der momentanen Situation gibt es wichtigeres als Fußball. Ich denke, es wird auf
einen Abbruch der Saison hinauslaufen. Sowohl bei den Profis, als auch bei den Amateuren. Das Leben wird in absehbarer Zeit nicht mehr so sein, wie wir es kennen. Aber das ist natürlich nur eine Prognose. Ich sehe das als eine große Herausforderung an unsere Gesellschaft, an die Politik und jeden Einzelnen. Erst wenn wir dies gemeistert haben, können wir uns wieder unserer Leidenschaft, dem Fußball widmen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg mit vielen Entbehrungen, Einschränkungen und vielen Schicksalsschlägen.“


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 16.03.2020 verfasst von FuPa Lüneburg