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Hagen und sein magisches Dreieck

Tjark Seidenberg, Kai Diesing und Jascha Stern bereiten und erzielen die Tore zum 3:2-Erfolg in Bornreihe

SONY DSCVor allem das magische Dreieck des FC Hagen/Uthlede verkörpert alles, was zu attraktivem Konterfußball gehört. Das Trio Tjark Seidenberg, Kai Diesing und Jascha Stern stürzte den SV Blau-Weiß von einer Verlegenheit in die andere. Dass am Ende „nur“ ein 3:2 (1:0)-Sieg für den FC Hagen/Uthlede in der Fußball-Landesliga zu Buche stand, ist einzig der Tatsache geschuldet, dass die Gäste zu früh in den Sparmodus runterschalteten. Der Sieg für die Gäste ging vollauf in Ordnung.

Vor allem einem bereitete dieser Triumph des FC Hagen/Uthlede mächtig Freude: Gunnar Schmidt hatte vier sehr bewegende Jahre den Dress des SV Blau-Weiß Bornreihe getragen, jetzt kehrte er als Coach des FC Hagen/Uthlede in sein Wohnzimmer zurück. Es war eine Rückkehr mit extrem hohem Wohlfühlfaktor. Schmidt saugte alles in sich auf: den Sieg, die beeindruckende Leistung der Mannschaft. Und nicht zuletzt den Respekt, den ihm sein ehemaliger Herzensverein zollte. Schmidt genoss den Triumph als Architekt dieser Hagener Mannschaft, in der ein Rädchen ins andere Griff. Defensiv sehr stabil, eine überschaubare Fehlerquote, starkes Zweikampfverhalten und überfallartig und blitzschnell vorgetragene Konterangriffe – an diesem Paket bissen sich die Moorteufel die Zähne aus.

Die Gäste hatten es meisterlich verstanden, den Hausherren frühzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Bornreihe schaffte es – von den Schlussminuten abgesehen – zu keiner Zeit, die Emotionen ins Spiel zu bringen. Das Team lieferte lediglich Dienst nach Vorschrift ab. Bornreihes Trainer Michael Rickers fasste es so zusammen: „Hagen hat das gut gemacht. Hagen war aggressiver und hat die Zweikämpfe gewonnen. Die haben verdient gewonnen. Ganz einfach.“

Die Hausherren warteten vergeblich auf entscheidende Fehler der Hagener Hintermannschaft. Die Moorteufel schafften es einfach nicht, den so dringend benötigten Druck aufzubauen, die Hausherren bekamen zu keiner Zeit Zugriff auf diese Partie. Hagen kühlte den Gegner runter. Und nur mit spielerischen Mitteln reichte es erst recht nicht: Bornreihe fehlten zumeist die Ideen, es mangelte an Tempo und Präzision, viele Angriffe verpufften frühzeitig.

Die Hagener Führung war die logische Konsequenz. Und sie war ein Produkt des magischen Dreiecks. Jascha Stern tanzte leichtfüßig an der Torauslinie Sascha Willen aus, chipte den Ball in die Mitte, wo Kai Diesing mit dem Kopf zur Stelle war (37.).

Tor Nummer zwei ging ebenfalls in Entstehung und Vollendung auf das Konto des magischen Dreiecks: Eckball Diesing, am zweiten Pfosten wartete Tjark Seidenburg und bugsierte die Kugel über die Linie (72.). Tor Nummer drei fiel nach dem gleichen Muster: Jascha Stern leistete abermals brillante Vorarbeit über die linke Seite, ehe Tjark Seidenberg den Rest erledigte (79.). Stern zwei Torvorbereitungen, Seidenberg zwei Tore geschossen, Diesing jeweils ein Tor vorbereitet und eins geschossen – dieses Trio machte den Unterschied.

Doch es war nicht nur das magische Dreieck. Mirko Franke legte auf der linken Seite einen Sprint nach dem anderen hin und schüttelte dabei die Gegenspieler ab wie lästige Fliegen. Besonders sein Auftritt in der 70. Minute sorgte für ein Raunen auf dem Platz bei Postels, als Franke über 70 Meter bis zur Torauslinie sprintete und in die Mitte flankte. Selbst Bornreihes Kapitän Nils Gresens musste auf halber Strecke kapitulieren und stieg aus dem Wettrennen aus.

Doch Bornreihe wäre nicht Bornreihe, hätten sie in der Schlussphase nicht nachgesetzt. Nur 30 Sekunden nach dem Tor zum 0:3 war der Anschlusstreffer perfekt. Jan Wohltmann hatte auf 1:3 verkürzt (80.). Wohltmann traf kurz darauf ans Außennetz. Als Philip Bähr das 2:3 erzielt hatte (88.), schien doch noch so etwas wie Derbystimmung aufzukommen. Doch Hagen kühlte den Gegner wieder runter. Sehr zur Freude ihres Trainers Gunnar Schmidt, der plötzlich jene Bornreiher Schlussoffensive fürchtete, die er einst geliebt hatte: „Da kann immer mal einer durchrutschen. Diesmal hat es uns aber erspart geblieben.“

SV BW Bornreihe:

FC Hagen/Uthlede: Becker – Korf, Göcke, Wischhusen, Franke, Burdorf, Mennicke, Kohlstedt, Stern (83. Stüßel), Diesing, Seidenberg (88.Tietjen)

Tore: 0:1 Diesing (35.); 0:2 Seidenberg (69.); 0:3 Seidenberg (78.); 1:3 Wohltmann (82.); 2:3 Bähr (88.)


Quelle: sportbuzzer.weser-kurier.de verfasst von Werner Maass, abgerufen am 17.05.2015, 21:09