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Dritte siegt beim Meisterschaftsanwärter

Verdientes 3:1 in Drangstedt: Doppeltorschütze Rust überragt bei starker Teamleistung

Es ist schon seltsam, wie bei der Dritten immer wieder nach einem desaströsen Auftritt wie im letzten Spiel gegen den FC Lune ein richtiger Galaauftritt wie jetzt im Spiel gegen die Reserve des FC Wesermünde folgt, zeigt sich dieses Phänomen doch bereits wiederholt. Das Spiel in Drangstedt, ein Sportplatz an den einige Recken aus der „Alten Dritten“ schlechte Erinnerungen haben, Henne wurde hier sogar einmal bespuckt, war ursprünglich auf den 29.3 angesetzt und etwas überraschend abgesagt worden.

Nachholtermin sollte zunächst der Ostersamstag sein, daraus wurde zum Glück nichts, ein Großteil der Truppe verbrachte den Tag stattdessen im und am Weserstadion um sich das spannende 0:0 gegen den FSV Mainz anzugucken und im Nachhinein noch ein wenig die Kneipen unsicher zu machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Highlights gehören nicht auf die homepage eines seriösen Sportvereins mit Jugendabteilung, ein kleiner Tipp fürs Leben sei aber erlaubt: Das Schmuggeln von durchsichtigen Getränken wie Korn wird zum Kinderspiel, besinnt man sich darauf, dass diese farblich nicht von normalem, im Stadionvorbereich verkauftem Wasser zu unterscheiden sind. Wie dem auch sei, dass Spiel musste nun an diesem schönen Donnerstagabend nachgeholt werden, was die Truppe um Trainer Philipp mal wieder vor Probleme stellte. Hatte einst die Verletzungsursache „In einen Maurerkübel gefallen und dabei den Fuß verletzt“ (Flapsige Anmerkung eines anderen Spielers dazu: „Bei seiner Schnelligkeit kann er ja froh sein, dass der Beton nicht hart geworden ist bis er da wieder rausgekommen ist!“) vor Jannis Skurrilitäten die Spitzenposition inne, hat es nun ein Akteur geschafft, den Konkurrenzkampf zwischen den sonderbarsten Verletzungsursachen wieder anzufachen, indem er beim Mopedfahrern (J) gegen einen Ast fuhr und sich die Nase mehrmals brach. Bekannt ist ja sicher auch, dass Verletzungen bei Spielern der Dritten immer etwas länger dauern, fällt der normal gesunde Mensch mit einer Außenbandverletzung etwa vier bis sechs Wochen aus, ist der gemeine Dritte-Herren-Spieler damit mindestens ein halbes Jahr außer Gefecht. Dazu kommt, dass der durchschnittliche Spieler der Dritten zwar durchaus recht jung, trotzdem aber weit weniger flexibel als ein Beamter im Ordnungsamt kurz vor der Pensionierung ist, so dass es an dem doch etwas ungewöhnlichen Termin noch weitere organisatorisch bedingte Absagen hagelte. Das Ende vom Lied jedenfalls war, dass Philipp gerade mal zehn Spieler zur Verfügung hatte, darunter weder ein Torwart, ein Libero oder ein Angreifer, dafür aber Yannick Leinfelds, der wiederrum nur an außergewöhnlichen Terminen Zeit hat. Nun kommt aber wieder die Riege der obengenannten verhinderten Spieler ins Spiel: Unter gehöriger Mithilfe von Waldo und Celli gelang es Philipp mit Bolti und Kai Palait aus der Alten Herren sowie Lars Kobbenring und Michi Steilen aus der Zweiten Herren einen absolut wettbewerbsfähigen Kader für dieses Spiel zusammenzustellen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Aushilfsspieler, Ihr seid immer wieder gerne bei der Dritten gesehen! Die Zusammenarbeit im Verein klappt!

Zum eigentlichen, dem Spiel, auch das hatte es in sich. Der Gastgeber hatte noch am Montag in Langen gewonnen und wollte mit einem Sieg gegen die zuletzt schwache Dritte nach Punkten mit dem Tabellenführer gleichziehen und begann das Spiel entsprechend forsch. Wie bereits im Hinspiel zeigten sich die Wesermünder laufstark und im Mittelfeld durchaus kombinationssicher, im Gegensatz zum Hinspiel wirkten sie in Richtung Hagener Tor aber nicht zielstrebig genug. Dies wiederrum war dem sehr guten Defensivverhalten der Dritten geschuldet. Das komplette Mittelfeld arbeitete vorbildlich nach hinten und auch die Abwehr mit Kai als Libero und den beiden Recken Clumpsy und Henne stellte sich alsbald gut auf das flexible und auch flotte Spiel der Gastgeber ein, so dass diese sich, soviel sei vorweggenommen, über die kompletten 90 Minuten keine hochkarätige Torchance herausspielen konnten. Den von außen beobachtenden Philipp versetzte aber auch das Spiel in Ballbesitz in Verzückung. Nach Balleroberung gelang es den Mittelfeldleuten immer wieder, sich aus schwierigen Situationen spielerisch zu befreien um dann gegen die aufgerückten Wesermünder überfallartige Konter zu starten. So wurde in der neunten Minute nach einer schönen Kombination über Tom und Michi Lars auf der rechten Seite freigespielt, dieser flankte wunderschön vors Tor wo Rusty lehrbuchmäßig zum Kopfball hochstieg und zum 0:1 einköpfte. Eine Großchance nach ähnlicher Situation ließ man noch liegen, ehe der Dritten in der 24 Minute nach Foul an Michi ein Freistoß von der rechten Seite zugesprochen wurde. Diesen brachte Flo schön vors Tor wo abermals Rusty zur Stelle war und das Spielgerät ins Tor grätschte. Das Spiel machten weiter die Wesermünder, die gefährlichen Aktionen hatte die Dritte. In der 35 Minute ging es abermals über die rechte Seite zu schnell für die Heimmannschaft. Dieses Mal brachte Tom den Ball mustergültig von der Grundlinie in die Mitte wo zuerst sowohl Rusty als auch sein Gegenspieler verpassten und der überragende Rio am zweiten Pfosten zum 0:3 versenken konnte. Nun wollte man die sichere Führung in die Halbzeit bringen und ließ in der Offensive etwas nach. Unmittelbar vor der Halbzeit bekamen die Gastgeber einen zweifelhaften Freistoß aus etwa 20 Metern zugesprochen, Tom war zuvor gewohnt robust in den Zweikampf gegangen, spielte aber ausschließlich den Ball. Den Freistoß jedenfalls nutzten die Gastgeber zum Anschlusstreffer ohne dem sicheren Bolti eine Abwehrchance zu lassen.

Fußballerisch gibt es über die zweite Halbzeit wenig zu sagen. Die Wesermünder spielten weiter nach vorne, da die Dritte sich nun tiefer zurückzog, sah das auch alles bis etwa 30 Meter vor dem Tor gut aus, zwingend wurde es aber eigentlich nie. Die Dritte konnte ihrerseits jetzt kaum noch für Entlastungsangriffe sorgen, die einzige nennenswerte Torchance verbuchte Yannick in der 88. Minute. Interessant sicherlich die Umstellungen in der Abwehr der Dritten. Zunächst war nach 50 Minuten Schluss für Kai, der nach einem hervorragenden Spiel verletzt und erschöpft Yannick weichen musste, der ihn zunächst auch direkt als Libero vertrat. Dann entschloss man sich zu einer weiteren Umstellung, Pille, der heute zeigte, wozu er in der Lage ist, wenn er anwesend und nüchtern ist, war erschöpft und wurde auf die Liberoposition gezogen, dafür agierte nun Yannick als Spielmacher. Es zeugt durchaus von einer gewissen Abenteuerlust, bei dem Spielstand einen erschöpften Spieler in die Abwehr zu beordern und einen fitten nach vorne zu stellen. In der 75. Minute wurde Henne das ganze Spiel ein wenig zu langweilig. Nach einer falschen Einwurfentscheidung des Schiedsrichters wies Henne ebendiesen wenig dezent auf seinen Fehler hin, was dieser mit dem Präsentieren der zweiten Gelben Karte für Henne beantwortete. Folglich musste die Abwehr ein weiteres Mal umgestellt werden, Rio rückte auf die Manndeckerposition und Michi ins Mittelfeld. Ein paar Minuten später sollte Arne für den letzten verbleibenden Stürmer Lars kommen um den Beton noch etwas dicker zu machen. Wie dem auch sei, ein Tor wollte nicht mehr fallen, so dass es beim durchaus verdienten Sieg für die Dritte blieb.

Warum nicht immer so? Mit einer Leistung wie der heutigen hätte man bestimmt ein paar mehr Punkte auf dem Konto, wobei man fairerweise auch eingestehen muss, dass die vereinsinternen Transfers sicherlich auch ihren Teil zu diesem Spiel beigetragen haben. Am nächsten Sonntag geht es um 12:30 in Düring weiter, hier hat man noch was gutzumachen, setzte es im Hinspiel am „Schwarzen Freitag“ doch gleich ein 0:8 – Klatsche.

Die Fakten zum Sieg in Drangstedt:

III.: Jens Bolte – Kai Palait (50. Yannick Leinfelds), Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Rico Meier, Florian Naujoks, Nico Rust (90. Philipp Lange), Tom Hamann, Philipp Kahrs – Lars Kobbenring (79. Arne Hannken), Michael Steilen

Tore: 0:1 Rust (9.), 0:2 Rust (24.), 0:3 Meier (35.), 1:3 (45.)

Gelb: Rust wg. Foulspiels (19.), Tietjen wg. Foulspiels (22.)

Gelb-Rot: Tietjen wg. Meckerns (75.)