shopping-bag 0
Items : 0
Subtotal : 0,00
View Cart Check Out

„Wie ein Hamster die Backen mit Punkten vollstopfen“

Trainer Carsten Werde über den Saisonstart des FC Hagen/Uthlede

In der zweiten Saison in der Oberliga hat der FC Hagen/Uthlede bislang zwei Gesichter gezeigt. Schwache Leistungen wie gegen Blau-Weiß Tündern und Egestorf-Langreder standen furiose Auftritte wie gegen Arminia Hannover und dem Heeslinger SC gegenüber. Im Gespräch mit Niklas Golitschek zieht Trainer Carsten Werde eine Zwischenbilanz.

Herr Werde, zehn Spieltage in der Oberliga sind vorüber. Zeit also, eine erste Bilanz zu ziehen. Wie bewerten Sie den Saisonstart?
Carsten Werde:Es herrscht keine uneingeschränkte Zufriedenheit. In Hameln und gegen Egestorf hatten wir total negative Ergebnisse. Auch unsere Heimstärke haben wir noch nicht unter Beweis gestellt. Doch das kommt nicht unvorhergesehen. Wir haben viele Spieler aus unteren Ligen eingebaut. Alle sind mit viel Engagement und Enthusiasmus beider Sache. Wir habe nauf die Negativsituationen reagiert, das zeigt die Mentalität und den Charakter der Mannschaft. Darauf können wir aufbauen.

Sie wirken zurückhaltend, was die positiven Aspekte betrifft.
Wir sind als Mannschaft selbstkritisch mit dem, was uns nicht zufrieden stimmt. Es gibt auch viele positive Dinge: Die Mentalität, auswärts haben wir mit sieben Punkten in vier Spielen eine tolle Quote. Au-ßerdem sind wir trotz der personellen Rückschläge im Pokal weit gekommen.

Welche Neuzugänge haben Sie bislang überrascht?
Bei allen Neuzugängen war das Ziel, dass sie sofort oder auf Sicht weiterhelfen. Es ist schön, zu sehen, wie sich Jason Lehmkuhl oder Hussain Taha entwickeln. Jason überzeugt mit Kampfgeist, Hussain hat große Spielanteile. Auch Yannick Bremser ist sofort unumstrittener Stammspieler im zentralen Mittelfeld geworden. Auch Marc Holler mit wichtigen Toren und Finn-Niklas Klaus haben gehörige Anteile am Erfolg.

Blicken wir auf die Tabelle: Nach zehn Spielen kommt der FC Hagen/Uthlede auf elf Punkte und belegt Platz 14. Wie bewerten Sie den aktuellen Stand?
Drei, vier Punkte mehr stünden uns noch besser zu Gesicht. Ab Platz acht ist alles total eng zusammen, das sind zwei Punkte Unterschied. Die Mannschaften oben haben sich etwas abgesetzt. Wir sind total im Rennen und das ist das Wichtigste für uns. Unsere Aufgabe ist nun, wie ein Hamster die Backen mit Punkten vollzustopfen.

Anders als in der Vorsaison hat das an der Blumenstraße bislang nicht so gut geklappt. Woran liegt das?
Wir stehen zu Hause häufig vor der Herausforderung, größere Spielanteile als auswärts zu haben. Das bekommen wir nicht optimal gelöst. Wir verlieren die Intensität im Zuge des Spiels wie gegen Oldenburg oder Braunschweig. Diesen Spagat hinzubekommen, ist unsere Herausforderung.

Die Mannschaft kassiert auch auffällig viele Gegentore nach Eckbällen. Wieso?
Das ist eine riesengroße Problematik dieses Jahr: Standards. Damit bringen wir uns um den Lohn der Arbeit. Dabei geht es gar nicht um die Raumdeckung. Häufig ist das eine Frage der Konzentration und des Willens, den Gegner am Tor zu hindern. So was passiert durch alle Ligen hinweg, aber wir müssen das Maß abstellen.

Andererseits ist das Team auch selbst bei Standards erfolgreich.
Ja, das ist eine Verbesserung zur Vorsaison. Mirko Franke und Fabio Hausmann bringen gefährliche Standards rein, wenn auch nicht immer. Die Torquote ist noch nicht, wie wir uns das wünschen für die Offensivleistung. Daran müssen wir weiter arbeiten.

Aktuell befindet sich der FC Hagen/Uthlede in einer wichtigen Phase mit Spielen gegen direkte Konkurrenten. Wo soll der Verein zur Winterpause stehen?
Der FC Hagen/Uthlede hat ein tolles und großes Ziel zu erreichen: den Klassenerhalt. Nach den Niederlagen in Hameln und gegen Egestorf haben sich viele schon die Hände gerieben. Jetzt haben wir in den kommenden drei Spielen den Anspruch, den ein oder anderen Gegner hinter uns zu lassen. Das wollen wir mit entsprechender Kampfeslust angehen. Ziel ist, konstant Punkte einzufahren und sich eine gute Ausgangslage herauszuspielen. Wir wollen in allen Spielen an der defensiven Grundordnung arbeiten und Nadelstiche nachvorne setzen. Dann kommt auch die spielerische Leichtigkeit zurück.

Am Sonntag tritt der FC Hagen/Uthlede beim TB Uphusen an. Was erwartet die Mannschaft am Arenkamp?
Für den Gegner ist das ein wichtiges Spiel, verlieren ist für ihn fast verboten. Sonst haben wir doppelt so viele Punkte und der Effekt des Trainerwechsels wäre verflogen. Für uns gilt es, diese Drucksituation und Verunsicherung auszunutzen.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 12.10.2019 verfasst von Niklas Golitschek