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Pokalwahnsinn á la Hagen/Uthlede

Nach einem dramatischen Viertelfinale gewinnt der FCH beim Heeslinger SC mit 6:5 im Elfmeterschießen

Die Oberliga-Fußballer vom FC Hagen/Uthlede dürfen im Kampf um den Niedersachsenpokal weiterhin vom ganz großen Coup und dem Einzug in den DFB-Pokal träumen: In einem dramatischen Viertelfinale setzte sich der FCH beim favorisierten Heeslinger SC mit 6:5 (1:0, 1:1) nach Elfmeterschießen durch – und steht somit im Halbfinale. Nun fehlen tatsächlich nur noch zwei Siege, um in die erste Hauptrunde des wichtigsten deutschen Pokalwettbewerbs einzuziehen – und mit ein wenig Losglück könnten dann die Bayern, Werder oder der BVB zu einem Pflichtspiel an die Blumenstraße kommen.

„Natürlich dürfen die Jungs heute Nacht träumen und wir freuen uns jetzt schon auf das Halbfinale. Ab morgen müssen wir uns aber wieder auf die Liga konzentrieren und den Aufwind aus diesem Erfolg mitnehmen“, blickte Hagens Coach Carsten Werde trotz des tollen Erfolgs bereits wieder auf die anstehenden Aufgaben. Aufwind sollte der Auftritt in Heeslingen aber definitiv geben: Denn beim Tabellenzweiten der Oberliga zeigten die Gäste über weite Strecken eine bärenstarke Leistung.

Hilfreich war dabei sicherlich der perfekte Start in die Partie, für den Marc Holler nach nicht einmal 60 Sekunden sorgte. Ein Freistoß von Mirko Franke wurde zu kurz abgewehrt, den zweiten Ball hob Fabio Hausmann gefühlvoll an den zweiten Pfosten – Holler nickte problemlos zur wichtigen Führung ein. Dieser Auftakt nach Maß gab den Gästen sichtlich Mut, den zuletzt so offensivstarken Hausherren fiel gegen die kompakte Fünferkette zunächst überhaupt nichts ein. Erst Mitte der ersten Hälfte fand der HSC besser ins Spiel und kam binnen zehn Minuten zu drei Großchancen: Einmal rettete jedoch Yannick Becker (26.), einmal die Latte (28.) und einmal vergab Marco Soboleweski freistehend aus wenigen Metern (30.).

Mit ein wenig Glück wurde der knappe Vorsprung so in die Pause gerettet, im zweiten Durchgang lieferte die Werde-Truppe dann eine noch beeindruckendere Darbietung ab. Mit viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft wurde Heeslingen weit vom eigenen Tor ferngehalten, durch eine überragende Zweikampfführung wurde der Gegner zunehmend entnervt. Kurz vor Schluss hätte der eingewechselte Hussain Taha dann eigentlich für die Entscheidung sorgen müssen, zielte aber zu zentral (88.). So kam es, wie es kommen musste. In der zweiten Minute der Nachspielzeit köpfte Sobolewski doch noch zum Ausgleich ein.

Die emotionale Achterbahnfahrt der Hagener ging also weiter, die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Nachdem die Hausherren den ersten Versuch verwandelten, scheiterte Yannick Bremser an Arne Exner, das Momentum schien endgültig bei den Gastgebern zu liegen. Doch dann schwang sich Hagens Schlussmann Yannick Becker zum großen Pokalhelden auf: Zunächst parierte er den Versuch von Dominik Bremer, wenig später hielt er auch noch den Strafstoß von Edison Mazreku. Da der Keeper im Anschluss an diese Parade selbst vom Punkt traf und auch Mirko Franke sowie Berendt Knoop keine Nerven zeigten, hatte Marlo Burdorf den Sieg auf dem Fuß. Passend zur unglaublichen Dramatik vergab er diese Chance aber. Es blieb spannend, allerdings brachte ein weiterer HSC-Fehlschuss wenig später die neuerliche Chance zum Weiterkommen.

Der junge Sadrak-Kalemba Nankishi behielt dieses Mal die Nerven und schoss sein Team in die nächste Runde. Gegen wen es dort geht, wird noch ausgelost, die Hagener Träume gingen aber zumindest in der vergangenen Nacht sicher schon einmal kurz über das Halbfinale hinaus.

Heeslinger SC: Exner – G. Balzer, Bremer, Muharemi, Gueye (80. Helms), Mazreku, Wix, Rehling, Gerken, Janssen (46. Warnke), Sobolewski

FC Hagen/Uthlede: Becker – Lehmkuhl, Müller, Wischhusen, Knoop, Franke, Burdorf, Bremser, Köhler (81. Taha), Hausmann (46. Sauermilch), Holler (71. Nankishi)

Tore: 0:1 Holler (1.), 1:1 Sobolewski 90.+2)

Elfmeterschießen: Wix, Warnke, Rehling, Exner / Knoop, Franke, Becker, Müller, Nankishi


Quelle: Weser-Kurier vom 04.10.2019 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow