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Ein Highlight jagt das nächste

FC Hagen/Uthlede will im Delmenhorster Stadion den Einzug ins Pokal-Halbfinale schaffen

Es will schon einiges heißen, wenn ein Carsten Werde zu extremen Formulierungen greift. Der Trainer von Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede ist schließlich weiß Gott kein Lautsprecher, der die Superlative reihenweise nur so raushaut. Doch vor dem Niedersachsenpokal-Viertelfinale beim SV Atlas Delmenhorst (Anpfiff: Mittwoch, 15 Uhr) redet auch Werde nicht um den heißen Brei: „Die Bedeutung dieser Partie ist immens. Wir sind uns der Chance bewusst, die sich da bietet.“

Jene Chance umschreibt den Einzug in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Mit dieser wird nämlich der Gewinner des neu strukturierten Niedersachsenpokals der Amateure, an dem lediglich die Oberligisten und die Bezirkspokalsieger teilnehmen, belohnt. Vor Saisonbeginn war dieser Gedanke für den Oberliga-Aufsteiger aus Hagen eher ein Traum, denn ein realistisches Szenario. Doch nach 14 Punkten aus den ersten acht Spielen sowie Tabellenplatz fünf wissen Werde & Co.: „Es ist definitiv nicht utopisch. Wir sind in der Lage, jeden Gegner in dieser Liga zu schlagen.“

Dass in dieser Viertelfinalpaarung tatsächlich der Tabellenvierte (Atlas) gegen den Tabellenfünften (Hagen/Uthlede) antritt, hatte sich vor Saisonbeginn wohl kaum jemand vorstellen können. Allerdings hatte dieses Duell am ersten Spieltag in Hagen vor rund 1500 Zuschauern schon einen Vorgeschmack auf das geliefert, was beide Teams leisten können. In einem rassigen Spiel war Delmenhorst zunächst früh mit 2:0 in Führung gegangen, mit einem riesigen Kraftakt drehten die Hagener die Partie aber noch und hätten am Ende sogar gewinnen können.

„Nach dem Unentschieden in Hagen sind wir zuerst enttäuscht gewesen“, erinnert sich Atlas-Trainer Jürgen Hahn an jenen Freitagabend im August. „Aber wenn ich jetzt sehe, dass Hagen seit 21 Spielen zu Hause nicht mehr verloren hat, dann waren wir schon nah dran. Der Punkt ist viel mehr wert, als wir zuerst gedacht haben.“ Es sind Aussagen wie diese, die zeigen, dass der Oberliga-Aufsteiger aus dem Cuxland längst von der Konkurrenz respektiert und ernst genommen wird. Und die dem Team von der Blumenstraße das Gefühl geben, tatsächlich das große Ziel erreichen zu können.

Die Euphorie ist ungebrochen groß im Klub und in der Anhängerschaft. Zwei Fanbusse werden sich am Mittwochmittag auf den Weg Richtung Delmenhorster Stadion machen, wo die rund 1000 Sitzplätze auf der großen Haupttribüne sicher alle belegt sein werden, wenn Schiedsrichter Markus Büsing (SV Hellern) die Partie um 15 Uhr anpfeift. Insgesamt rechnet der SV Atlas mit 1500 Zuschauern, also einer ähnlich beeindruckenden Kulisse wie zu Saisonstart in Hagen. „Von solch einer Atmosphäre werden sich die Jungs aber nicht mehr ablenken lassen“, macht sich Werde keine Sorgen. Der FC-Coach muss Flügelflitzer Mirko Franke ersetzen, der privat verhindert ist. Fabio Hausmann, der letzten Freitag in Cloppenburg sein Startelfdebüt feierte, verabschiedete sich für vier Wochen in den Kanada-Urlaub. Zudem wird wohl Kapitän Marlo Burdorf erneut verletzt ausfallen.


Quelle: Weser-Kurier vom 02.10.2018 verfasst von Tobias Dohr