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Oberliga, wir kommen!

Der FC Hagen/Uthlede krönt seine meisterliche Saison mit dem Aufstieg – 48-stündiger Party-Marathon

Dass die Spieler vom FC Hagen/Uthlede richtig gut Fußball spielen können, weiß man ja schon seit langem. Aber am Pfingstwochenende 2018 haben sie auch noch ganz andere Qualitäten
gezeigt: Sie können super im Kreis hüpfen, sie können ganz ordentlich singen („Schalalala, FC H/U“) und sie können meisterlich feiern. Nach dem geschafften Oberliga-Aufstieg gab es einen 48-stündigen Party-Marathon.

„Ich habe in den letzten zwei Tagen vielleicht vier Stunden geschlafen“, gestand Hagens überglücklicher Keeper Yannick Becker am Pfingstmontag nach dem 4:2 gegen den VfL Westercelle.

„Dieser Aufstieg ist für den ganzen Verein eine große Sache. Die Jungs haben sich das verdient. Sie haben drei Jahre Anlauf genommen und sich nun belohnt.“, Marco Vehrenkamp, 1. Vorsitzender

Bereits zwei Tage zuvor, am Pfingstsonnabend, hatten die Hagener gleich ihren ersten Matchball zum Titel genutzt. Mit 4:1 gewann die Werde-Elf da beim SV Emmendorf und machte drei
Spieltage vor Ultimo alles klar. Danach brachen alle Dämme. Es wurde getanzt, gegrölt, und das Bier floss in Strömen. Youngster Justin Dähnenkamp ließ sich im Stadion das Haupthaar entfernen. „Das war ein Wetteinsatz, wenn wir Meister werden“, so der 21-Jährige, der mit seinem Doppelpack zum 3:1 und 4:1 für die Entscheidung gesorgt hatte.

Die Rückfahrt aus Emmendorf nach Hagen dauerte dann für die Hagener Kicker und ihre Fans etwas länger als gedacht. Eine Vollsperrung auf der A1 sorgte dafür, dass sie erst mitten in der Nacht gegen 1.30 Uhr im Stadion an der Blumenstraße aufschlugen. Die Begrüßung war trotzdem Champions-League-reif. Die Spieler der 2. Mannschaft zündeten Bengalos, das Flutlicht brannte, die Vereinshymne dröhnte aus den Boxen, die Nacht wurde zum Tag. Und es war eine kurze Nacht. Denn schon am Pfingstsonntag ging es gegen 9 Uhr weiter zum Frühtanz nach Steinau. Das war’s dann aber, oder? Nicht ganz. Abends ging es noch daheim bei Björn Kohlstedt weiter, der am Pfingstmontag gegen Westercelle sein Abschiedsspiel feierte – genau wie auch Michel Klimmek.

„Es war eine schöne Saison. Jeder wollte diese Meisterschaft. Das hat uns stark gemacht. Der Abschied fällt mir nun natürlich umso schwerer.“ Björn Kohlstedt

Überraschend war: Trotz des Party-Marathons zeigten die Hagener gegen Westercelle als frisch gebackener Meister eine ordentliche Partie. Nach den ersten 45 Minuten lagen sie noch 1:2 zurück. Am Ende verabschiedeten sie sich aber mit einem standesgemäßen 4:2 von ihren Zuschauern. Mirko Franke und Erik Köhler trafen jeweils doppelt.

Wenn man die Hagener fragt, warum es nach einigen vergeblichen Anläufen in dieser Saison mit Titel und Aufstieg geklappt hat, gibt es stets zwei Antworten. Erstens: der im Vergleich zur letzten Saison breitere Kader. So konnten auch Ausfälle von Top-Spielern wie Kai Diesing und Tim Grundmann gut kompensiert werden. Und zum zweiten: der Erfolgshunger. „Die Siegermentalität der Spieler ist ausschlaggebend“, sagt Meister-Trainer Carsten Werde. „Wir haben in dieser Saison so viele Spiele in den letzten Minuten noch gedreht, weil alle richtig Bock auf Erfolg haben. Das war entscheidend.“

„Meister zu werden, ist ein geiles Gefühl. Wir haben die komplette Spielzeit konstant gespielt.“ Yannick Becker

Mannschaftsziel: 74 Punkte

Bei Verantwortlichen, Spielern und Fans ist die Vorfreude auf die Oberliga nun natürlich riesig. Vor allem freut man sich auf die Clubs aus der näheren Nachbarschaft, das sind Heeslinger SC,
SV Atlas Delmenhorst und TB Uphusen. Hier dürfte es im Stadion an der Blumenstraße kuschelig voll werden.

Bevor es so weit ist, haben die Hagener aber noch ein Landesliga-Spiel auf den Plan, am kommenden Sonnabend beim TV Meckelfeld. Und ein Spaßkick soll das nicht werden, denn die Mannschaft hat noch ein Ziel. „Wir wollen mit 74 Punkten als bester Landesliga-Meister aller Zeiten aufsteigen“, verrät Christoph Müller.

Ein bisschen Party machen die Hagener übrigens auch nach der Saison noch: bei der Abschlussfahrt im Juni nach Mallorca.

FC Hagen/Uthlede: Becker – Korf (46. Göcke), Knoop, Wischhusen (56. Dähnenkamp), Köhler, Burdorf, Hausmann, Franke, Kohlstedt, Klimmek, Wohltmann (56. Woltmann)

Tore: 1:0 Franke (5.); 1:1 Boie (20.); 1:2 Preißner (26.); 2:2 Franke (71.); 3:2 Köhler (76.); 4:2 Köhler (88.)


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 22.05.2018 verfasst von Chris Heinig