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III. sorgt für unnötige Spannung

Spektakuläres 6:5 gegen Wingst reicht zur Tabellenführung

Was war denn da los? Gegen den Tabellenletzten von der mit sagenhaften 74 Metern höchsten Erhebung des Landkreises Cuxhaven erspielte man sich ein doch etwas eigenartiges 6:5. Der höchste Hügel der Wingst, der sogenannte Silberberg, dürfte sich offiziell übrigens gar nicht Berg nennen, denn nach gewöhnlicher geologischer Definition ist erst eine Erhebung von mindestens 300 Metern als Berg zu bezeichnen. Auch mit einer kleinen Meeresspiegeltrickserei werden die Wingster (heißt das so?) ihren Hügel nicht zum Berg machen, zu groß ist die Differenz zu einem richtigen Berg, als dass man anstatt des üblichen Amsterdamer Pegels einfach nach dem Triester Pegel die Höhe des Silberberges messen könnte. Ob die Bewohner der Wingst sich tatsächlich für die Bezeichnung ihrer Erhebung interessieren und nach einer Lösung suchen, um Ihren Silberberg auch offiziell zum Berg zu machen, ist übrigens nicht bekannt, vielleicht fehlenden dem Schreiber einfach noch die passenden Worte zu dem, was die III. sportlich mich dem VfL Wingst anstellte. Andererseits, es soll ja auch niemand sagen, aus den Spielberichten der III. kann man nichts lernen!

Zum allseits beliebten Ballsport: Der III. fehlten heute ein paar Stammspieler, Keeper Henning war im Ernteeinsatz und wurde durch den Oberligaerfahrenen Flo ersetzt. Flo bekam im Spiel übrigens handgezählte sechs Schüsse auf sein Tor, davon hielt er einen souverän und war bei derer fünf chancenlos. Dieses einschneidende Erlebnis veranlasste Flo sogleich, mit Nachdruck darum zu bitten, künftig doch wieder ausschließlich im Feld eingesetzt zu werden. Davor fiel Libero Sören, der „Urlaub vom Urlaub“ benötigte aus, ihn ersetzte Lüder gewohnt gut. Waldo verzichtete in Erwartung der baldigen Geburt seiner dann Erstgeborenen auf einen Einsatz, im offensiven Mittelfeld musste Rusty schichtbedingt passen. Letztlich ist der Kader aber groß genug, so dass man wieder auf 14 Akteure zurückgreifen konnte und eigentlich jede Position gut besetzt sah. Die Wingster machen bereits vor dem Spiel, vorsichtig ausgedrückt, nicht den Eindruck einer Übermannschaft so dass man sich wohl mal wieder bereits vor Anpfiff als sicherer Sieger sah und sich ein paar Akteure bereits Gedanken über das Uthleder Erntefest machten.

Tatsächlich erwischte man einen guten Start. Nach sechs Minuten schon lief Buddy, heute etwas ungewohnt als Linksaußen eingesetzt, von links in die Mitte und zog recht unbedrängt aus 20 Metern ab. Der schöne Schuss senkte sich über dem Keeper zum 1:0 in die Maschen. Auch danach spielte man vorwiegend auf das Tor der Wingster. Man spielte in der Offensive sicher nicht gut, vielmehr agierte man zu umständlich und löste Probleme zu selten spielerisch, trotzdem kam man gegen die defensiv schlecht organisierten Gäste zu mehreren guten Torchancen, die man leider mal wieder viel zu lässig liegen ließ. Hinten passierte eigentlich auch nicht so viel, Probleme bereiten lediglich die schnellen Außenspieler der Gastmannschaft, die von den defensiven Außenspielern der III. auch ziemlich sorglos behandelt wurden. Große Torchancen erspielten sich Gäste zunächst aber nicht. Nach einer knappen halben Stunde aber leistete sich die III. nach eigenem Einwurf einen Ballverlust, ein Gastspieler spielte den Ball schön auf die andere Seite wo einer der schnellen Außenspieler frei auf das Hagener Tor zusprintete und im Strafraum von Rico nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte ein stämmiger Spieler des VfL, der übrigens später noch in Uthlede seiner Tätigkeit als Karussellbetreiber nachging und von Henne nochmals zum Spiel interviewt wurde, sicher. Leider diente der Strafstoß nicht als Weckruf, vielmehr spielte die III. nun gar noch ein wenig schlechter. So leistete sich Pille, in der ersten Halbzeit noch etwas geschwächt ob des am Vortag zelebrierten Geburtstages seiner reizenden Schwester, einen schlimmen Ballverlust, mehr zufällig prallte das Spielgerät vom Fuß eines Winster in die Spitze wo ein Gästestürmer frei vor Flo den Ball aufnahm und sicher zum 1:2 einschob. Zur Ehrenrettung der III. sei aber erwähnt, dass der Gästestürmer mindestens fünf Meter im Abseits stand. Schiedsrichter Adler rechtfertigte seine doch etwas undurchsichtige Entscheidung im Nachhinein mit der Annahme, der Ball sei von einem Hagener gespielt worden. Letztlich aber die einzige schwerere Fehlentscheidung des heute gut aufgelegten Adlers. Danach fing man sich wieder etwas und drängte auf den Ausgleich, der auch noch vor der Pause gelingen sollte. Eisvogel Henning (wer blickt es?) wurde schön von Buddy freigespielt und überlistete den Gästekeeper in gewohnter Eiseskälte.

Nun, ein ziemliches Mistspiel in Halbzeit eins, aber so etwas hatte die III. bereits häufiger erlebt, kein Grund zur Panik also. Tatsächlich lief es zur zweiten Halbzeit zunächst wieder nach Plan: Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff machte Pille seinen Fauxpas vom 1:2 mit einem schönen Heber nach guter Vorlage von Philipp wieder wett und erzielte die wichtige Führung für die Dritte. Danach war es abermals der Eisvogel, der die Führung ausbaute, wieder hatte Buddy den kleinen gefiederten Freund fein freigespielt. Wunderschön das Tor zum 5:2: In bester Spielmachermanier spielte Philipp den Ball auf den einlaufenden Tom in die Spitze, dieser vollende den schönen Angriff perfekt mit einem artistischen Schuss zum 5:2. Nun sollte das Spiel doch eigentlich entschieden sein. Man schaltete prompt wieder etwa vier Gänge runter und verfiel zurück in die schwächten Phasen der ersten Halbzeit, so recht interessierte das aber niemanden, hatte man doch die zur 75. Minute drei Tore Vorsprung gegen einen eigentlich ungefährlichen Gegner. Ähnlich wie aber auch Langen nahmen die Mannen aus der Wingst Geschenke dann doch an, so erzielten sie nach einem eigentlich ungefährlichen Einwurf das 5:3. Fünf Minuten vor Schluss sollte per Kopf gar das 5:4 folgen. Nach einer schönen Flanke von der linken Seite wäre es vermessen, dem Gästestürmer ein gewonnenes Kopfballduell zuzuerkennen, den auf ein Duell wollten sich Hagener Verteidiger offenbar nicht einlassen, vielmehr ließen sie den Gästestürmer unbedrängt einköpfen. „So geht’s aber nicht!“ dachte sich dann Philipp, der unmittelbar nach dem Anstoß den Ball von Pogo bekam, zum Tempodribbling ansetzte, fünf Gegenspieler stehen ließ und aus 16 Metern schließlich unhaltbar zum 6:4 abschloss. War das Spiel nun entschieden? Man ahnt es schon, natürlich ließ man sich auf der linken Seite noch einmal übertölpeln, zum Glück kam der Treffer zum 6:5 aber nun doch etwas spät, so dass man den ohne Zweifel hochverdienten Sieg endlich über die Zeit bringen konnte.

Schande, was war denn das? Ein Spiel gegen den Tabellenletzten gewann man trotz einer Abwehr, die mehr Löcher als ein Harem hatte, einem Mittelfeld, dem es das eine oder andere Mal an taktischer Disziplin fehlte, und einem Angriff, der alles mögliche anvisierte, aber einfach viel zu selten das Tor. Unübersehbar ist leider ein Negativtrend, nach dem 16:0 gegen Sievern geht es spielerisch spürbar bergab. Fast als Ironie kann man es bezeichnen, dass man sich ausgerechnet nach einem solchen Spiel die Tabellenführung zurückholte, patzte der Konkurrent aus Basbeck doch. Diese wird man zumindest zwei Wochen behalten können. In der nächsten Woche haben neben der Dritten auch die Teams aus Basbeck und Appeln spielfrei, so dass keiner die III. vom Platz an der Sonne verdrängen kann. In zwei Wochen kommt es dann endlich zum Spitzenspiel gegen den FC Basbeck/Osten. Auch wenn die Formkurve bei den Mannen aus dem Nordkreis nach unten zu zeigen scheint wird eine klare Leistungssteigerung nötig sein um in diesem Spiel zu bestehen. Man sieht sich am 27.10 um 12:30 im Stadion an der Hallenbadruine. Treue Fans sind natürlich auch in diesem Jahr eingeladen, sich gemeinsam mit der Mannschaft ein Bild vom rauen Leben in der großen Stadt zu machen, am 25.10 plant das Team einen Ausflug nach Bremen, Ziel (unter anderem?) der weltweit bekannte Bremer Freimarkt, sprecht einfach Eure Bezugsperson in der Mannschaft an!

Die Fakten zum Zitterspiel gegen Wingst:

FC Hagen/Uthlede III: Florian Naujoks – Lüder Brunnert, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) (73. Marc Palait) – Philipp Kahrs (76. Pascal Dietrich), Dennis Pecksen, Rico Meier (46. Nils Kramer) – Daniel Opt-Hof, Philipp Lange, Tom Hamann – Henning Kammer

Tore: 1:0 Opt-Hof (6.), 1:1 (27.), 1:2 (38.), 2:2 Kammer (45.), 3:2 Kahrs (48.), 4:2 Kammer (56.), 5:2 Hamann (64.), 5:3 (75.), 5:4 (84.), 6:4 Lange (85.), 6:5 (90.)

Gelb: Meier wg. Foulspiels (24.), Hamann wg. Weiterspielens nach Pfiff (66.)