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„Völlig konfus“: Hagen nur noch Mittelmaß

Tjark Seidenberg redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir brauchen jetzt nicht mehr nach oben zu schauen“, stellte er fest. Dafür ist nicht nur der Rückstand in der Tabelle auf das Spitzenduo Bornreihe mit 14 und Harsefeld mit zehn Punkten zu groß, dafür war vor allem auch der Auftritt bei der 1:5 (1:2)-Niederlage im Nachholspiel der Fußball-Landesliga gegen den SV Lindwedel-Hope eine Stunde lang deutlich zu schwach. Die Gäste deckten schonungslos auf, dass die Blumenstraßen-Elf momentan nicht gefestigt genug ist, um höchste Ansprüche zu stellen. Hagen ist derzeit Mittelmaß.

Wie ein Kartenhaus sei seine Mannschaft nach dem Doppelschlag der Gäste, die durch Hawk Schwieger (28.) und Max Dirani (30.) einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung drehten, zusammengefallen, konstatierte Seidenberg. Angedeutet hatte sich diese Wende nicht. Bis zu diesen beiden Toren hatte Seidenberg „eines unserer besten Saisonspiele“ gesehen. „Das Anlaufen hat perfekt geklappt, wir haben viele Ballgewinne generiert. Die haben wir nicht immer gut ausgespielt, aber wir haben nichts zugelassen.“ Die Führung durch Marcel Meyer war der Lohn für eine starke Anfangsphase der Hausherren (6.), die durchaus hätten nachlegen können. Auch wenn sie das verpassten: Nichts ließ darauf schließen, dass sie die höchste Pflichtspiel-Heimniederlage seit dem 0:4 gegen den Heeslinger SC in der Oberliga Niedersachsen im September 2020 kassieren sollten. Doch dann erlaubte sich Hagen „kapitale Fehler“, wie Seidenberg mit Blick auf die Gegentore sagte.

Beim Ausgleich habe seine Elf zu einfach die Flanke zugelassen und im Strafraum nicht gegen den Mann verteidigt. Beim 1:2, einem Konter, „stehen wir als Kette viel zu hoch. Wir müssen uns nach dem Ballverlust einfach fallen lassen“, haderte Seidenberg mit gruppentaktischen Fehlern. „Da kommt dann auch zur Geltung, dass wir keine Automatismen haben, weil wir immer wieder umstellen und improvisieren müssen“, erklärte er. Die Personallage verschlechterte sich während des Spiels durch die Ausfälle von Torhüter Tom Petter Rode und Linksverteidiger Mirko Franke sogar noch weiter. Das Hagener Gesamtgebilde verlor an Stabilität.

Direkt nach dem Seitenwechsel zogen sich die Gastgeber quasi selbst den Stecker. Nach einem Ballverlust des FCHU foulte Timo Dressler seinen Gegenspieler im Strafraum, Sedat Talu verwandelte den Strafstoß (48.). „Das Gefühl, dass wir ein vernünftiges Spiel machen, war dann weg. Wir haben nicht mehr daran geglaubt, dass noch etwas möglich ist“, sagte Seidenberg, dessen Elf durch Talu zwei weitere Treffer kassierte (89., 90.+1). Erneut sahen die Gastgeber schlecht aus. „Völlig konfus“ und „völlig wild“ sei sein Team gewesen, analysierte Seidenberg schonungslos und richtete den Blick nach unten: „Wir müssen jetzt Punkte holen, damit wir nicht unten reinrutschen.“

FC Hagen/Uthlede: Rode (57. Koch); Hinte (46. Lehmkuhl), Dressler, Duell, Franke (84. Dosse), Hausmann (73. Rös), Hasselmann, Tienken, France (66. Miller), Klaus, Meyer

SV Lindwedel-Hope: Ollek; Bernt, L. Minke, Stokes, Schwieger (66. Kappel), Dirani, N. Minke (46. Busse), Kutsche, Abeling, Schröder (62. Bulke), Talu

Tore: 1:0 Marcel Meyer (6.), 1:1 Hawk Schwieger (28.), 1:2 Max Dirani (30.), 1:3 Sedat Talu (48./FE), 1:4 Sedat Talu (89.), 1:5 Sedat Talu (90.+1)


Quelle: Weser-Kurier vom 11.11.2022 verfasst von Thorin Mentrup