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Die Zeichen stehen auf Grün

Kreis gibt eine halbe Million Euro für Kunstrasen in Hagen – Den Rest muss die Gemeinde zahlen

Hagen kann seinen begehrten Kunstrasen-Platz bekommen. Aber nur dann, wenn die Gemeinde bereit ist, rund 300 000 Euro hinzu zu schießen. Der Kreis wird den Kunstrasen mit 500 000 Euro fördern. Darauf haben sich die Politiker der Kooperation aus CDU/FDP, SPD und Grünen, die im Kreistag regieren, geeinigt. Das bestätigten die beiden Fraktionschefs Claus Johannßen (SPD) und Frank Berghorn (CDU). Am Mittwoch wollen sie im Kreistag die neuen Richtlinien für die Sportförderung verabschieden.

Es war eine schwere Geburt. Seit mehr als einem Dreivierteljahr ringen die Politiker der XXL-Koalition darum, wie sie die Sportplätze im Cuxland auf Vordermann bringen. 2018 hatte die Verwaltung alle kreiseigenen Plätze unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die Hälfte davon dringend saniert werden muss. Der Sportplatz an der Hermann-Allmers-Schule mit seiner 400-Meter-Laufbahn stand dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Und sorgte für Ärger.

Vor Ort in Hagen wünschte man sich nämlich einen Kunstrasen-Platz. Vor allem die Kicker des FC Hagen/Uthlede, die in der Oberliga spielen, und die 16 Jugendmannschaften des JFV Staleke träumen von einem Platz, der ganzjährig bespielt werden kann. Erst recht vor dem Hintergrund, dass die Kreis-CDU sich auf die Fahnen geschrieben hat, dass jede Gemeinde im Cuxland einen Kunstrasen-Platz bekommen soll.

Die Verwaltung rechnete die Sache für Hagen durch. Die Sanierung des Naturrasens mit der Laufbahn würde rund 700 000 Euro kosten. Mit einem Kunstrasen-Platz sowie einer Speer-, Hammer- und Diskuswurfanlage, die sich die Waldschule wünscht, damit auch Abi-Prüfungen in Sport möglich sind, wird das Projekt mehr als 1,5 Millionen Euro teuer.

Zu teuer, befand die SPD. Außerdem sei es ungerecht, ausschließlich Hagen so große Zuschüsse zukommen zu lassen. Wenn wir einer Gemeinde den Kunstrasen-Platz finanzieren, könne man das anderen auch nicht abschlagen, so der stellvertretende Fraktionschef im Kreistag, Ullrich Köster, damals. Das würde den Kreis Millionen kosten. Die CDU hingegen trieb das Projekt weiter voran. Damit die Kicker im Cuxland gegenüber anderen Regionen, wo es solche Plätze gibt, nicht benachteiligt sind.

Debatte im Sportausschuss

Zuletzt beharkten sich SPD und CDU Ende vergangener Woche im Sportausschuss bei dem Thema. Einig war man sich, dass künftig auch Gemeinden einen Antrag auf Sportförderung stellen können. Bislang werden nur Vereine vom Kreis bezuschusst. Die SPD hatte vorgeschlagen, dass der Kreis Sport-Projekte, die von der Gemeinde initiiert werden, mit bis zu 40 Prozent bezuschusst. Maximal sollen 500 000 Euro fließen, jede Gemeinde bekommt nur ein Projekt gefördert. 

Die CDU wollte Ähnliches. Aber sie pochte auch auf Ausnahmen für Investitionen auf kreiseigenen Sportplätzen, die wie in Hagen stärker gefördert werden sollen. 

Am Ende gab es einen Kompromiss: Die Förderrichtlinie wird mit 40 Prozent Zuschuss für Projekte der Gemeinden auf den Weg gebracht. Für Hagen gibt es die Sonderregel, dass der Kreis baut und der Gemeinde bei der Finanzierung unter die Arme greift. Nun ist die Gemeinde Hagen am Zug. Sie muss entscheiden, ob sie in ihrem Haushalt 300 000 Euro für einen Kunstrasen-Platz bereitstellen will.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 14.07.2020 verfasst von Inga Hansen