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Beteiligt sich Gemeinde?

Kunstrasenplatz: In Hagen setzt sich weiter ein breites Bündnis für Umbau der Sportstätte ein

Wie dringend die Gemeinde einen Kunstrasenplatz braucht, macht Marco Vehrenkamp mit wenigen Zahlen deutlich: 16 Jugendmannschaften spielen im Jugendförderverein Staleke. Der Naturrasen des Kreissportplatzes war 2018 mehr als sechs Wochen und 2019 acht Wochen unbespielbar. Für den Verein, der jungen Menschen den Spaß am Sport vermittelt, ist die Situation untragbar. Doch ein Kunstrasenplatz ist sehr teuer – vielleicht zu teuer für den Landkreis, dessen Finanzlage sich stark verschlechtert hat. Muss sich die Gemeinde beteiligen?

In der Gemeinde Hagen setzen sich die Schulen, die Gemeinde und die Sportvereine gemeinsam dafür ein, dass aus dem Kreissportplatz ein Kunstrasenplatz wird. „Ich gehe auch weiterhin davon aus, dass wir einen bekommen“, sagt Marco Vehrenkamp am Mittwoch.

Vehrenkamp ist Vorsitzender des FC Hagen/Uthlede, einer der Stammvereine des JFV Staleke, und außerdem SPD-Gemeinderatsmitglied. Er erklärt noch einmal, dass der Verein dringend darauf angewiesen ist, einen Fußballplatz zu erhalten, der verlässlich bespielbar ist. Ein Kunstrasenplatz erhöhe die Zahl der Spielstunden von 800 auf 2000 im Jahr, er stehe auch bis in den Winter hinein und bei schwieriger Witterung fürs Training offen. Der Verein sei ja auch bereit, zu investieren: Laut Vehrenkamp hat der FC Hagen/Uthlede dort Ende 2018 selbst eine Flutlichtanlage errichten lassen. Außerdem sei die Herrenmannschaft des FC Hagen/Uthlede, die allerdings auf Naturrasen an der Blumenstraße spielt, das Aushängeschild des Landkreises, spielt in Oberliga.

CDU-Kreispolitiker Christoph Werde, der sich genauso stark wie Vehrenkamp für den Kunstrasenplatz engagiert, und das Projekt durch sein politisches Engagement schon weit gebracht hat, wundert sich immer noch über das Verhalten einiger Kreispolitiker in den vergangenen Wochen. Die hätten sich im Kreissportausschuss in der Burg zu Hagen noch voll hinter das Projekt gestellt, um sich wenige Tage später in anderen Ausschüssen von dem Projekt zu distanzieren. „So will sich Politik eigentlich nicht dem Bürger präsentieren“, ist sich Werde sicher. Er ist davon überzeugt, dass zumindest die CDU-Kreistagsfraktion trotz der angespannten Finanzlage des Kreises weiter hinter dem Kunstrasenplatz steht.

Doch sicher ist auch: Eine Mehrheit für Kunstrasen in Hagen im Kreistag zu finden, ist schwieriger geworden. Das Geld ist knapp. Kreispolitiker der SPD haben daher anklingen lassen, dass die Gemeinde Hagen sich ja finanziell beteiligen könnte, da hier der Vereinssport profitiere. Muss sich die Gemeinde Hagen also beteiligen?

„Ich gehe auch weiterhin davon aus, dass wir  einen Kunstrasenplatz bekommen.“ Marco Vehrenkamp, Vorsitzender des FC Hagen/Uthlede

Auf NZ-Anfrage können sich Politiker der CDU und SPD in Hagen vorstellen, dass sich die Gemeinde finanziell beteiligt.

„Ich möchte es nicht ausschließen“, sagt jedenfalls Werde, der auch für die CDU im Gemeinderat Politik macht. So äußert sich auch Marco Vehrenkamp. SPD-Gemeinderatsfraktionschef Leo Mahler stellt fest: „Wenn wir erfolgreichen Fußball im Jugendbereich weiter betreiben wollen, dann müssen wir was machen und ein Kunstrasenplatz kann das Problem der Bespielbarkeit lösen.“ Er unterstreicht aber auch, dass das nur seine Meinung sei. Die SPDFraktion habe das noch nicht abschließend besprochen, da gebe es durchaus Bedenken wegen der ökologischen Frage.

CDU-Gemeinderatsfraktionschef Udo Allmers äußerte sich am vorsichtigsten: Aus seiner Sicht dürfe der Betrag nicht zu hoch ausfallen, da die Gemeinde zahlreiche Kita-Projekte vor der Brust habe. Der Kreissportplatz sei nun einmal eine Kreisangelegenheit. Er nehme da durchaus auch die hochrangigen Kreistagspolitiker der eigenen Partei wie Enak Ferlemann in die Pflicht, die ja jeder Gemeinde einen Kunstrasenplatz versprochen hätten.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 10.10.2019 verfasst von Jens Gehrke