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Hollers Schuss ins Glück

Durch ein Traumtor des eingewechselten Mittelstürmers siegt der FC Hagen/Uthlede mit 2:1 gegen Bersenbrück

Dank eines ganz späten Traumtores von Marc Holler hat der FC Hagen/Uthlede in der Fußball-Oberliga Niedersachsen einen immens wichtigen Erfolg eingefahren: Im Heimspiel gegen den TuS Bersenbrück setzten sich die Hagener letztlich mit 2:1 (1:0) durch – obwohl sie eine knappe halbe Stunde in Unterzahl agieren mussten. Auch Cheftrainer Carsten Werde war nach den ersten drei Punkten an der Blumenstraße erleichtert, die spielerische Leistung seiner Elf ordnete er dennoch richtig ein.

„Ein verdienter Sieg war es am Ende nicht, wir haben einfach den Lucky Punch gesetzt. Eine Stunde hat uns der Gegner den Ball überlassen und da hat man gesehen, dass wir noch Probleme haben, das Spiel zu machen“, bilanzierte Werde nach dem hart erkämpften Triumph. Seine Truppe hatte im ersten Durchgang gegen tiefstehende Gäste dabei deutlich mehr Ballbesitz, im Spiel nach vorne fehlte es aber immer wieder an Tempo und Ideen. Die Folge waren viele lange Bälle, die zumeist keinen Abnehmer fanden. Dementsprechend wenige Höhepunkte bekamen die Zuschauer zunächst zu sehen.

Wenn es doch einmal brenzlig wurde, waren es eher die auf Fehler lauernden Bersenbrücker, die vor dem Gehäuse von Yannick Becker auftauchten. In der 22. Spielminute lief Markus Lührmann nach einem Konter frei auf den Hagener Schlussmann zu, hob den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde später sorgte dann der emsige Gästestürmer Bulani Malungu für den nächsten Aufreger, als er im Anschluss an einen Einwurf mit einem sehenswerten Abschluss aus der Drehung haarscharf verpasste.

Effektive Hagener

Erst in den Schlussminuten des ersten Abschnitts wurden auch die Gastgeber gefährlich – zeigten sich allerdings ungemein effektiv. Sadrak Nankishi schnappte sich bei einem Einwurf geistesgegenwärtig das Leder und schickte Finn-Niklas Klaus auf die Reise. Dieser behielt im Strafraum die Übersicht, der mitgelaufene Yannick Bremser vollendete den klugen Querpass eiskalt (42.). In der Nachspielzeit hätte der FCH die schmeichelhafte Führung sogar noch ausbauen können, zunächst blieb Klaus aber am herauseilenden Gästekeeper hängen, die anschließende Ecke von Mirko Franke köpfte Marlo Burdorf am langen Pfosten vorbei.

Nach dem Seitenwechsel rückte dann Schiedsrichter Tobias Geismann immer mehr in den Mittelpunkt – und sorgte mit diversen Entscheidungen gegen die Werde-Elf für Fassungslosigkeit auf den Rängen. Erst pfiff er den durchgestarteten Finn-Niklas Klaus nach einem angeblichen Foul im Laufduell zurück (56.), drei Minuten sah er ein elfmeterreifes Handspiel von Mirko Franke, als dieser den Ball aus kurzer Distanz an den angelegten Arm bekam.

Zwar nahm er die Entscheidung nach einer kurzen Besprechung mit seinem Assistenten zurück, schickte den bereits verwarnten Linksverteidiger aber wegen Meckerns vom Feld. In der Folge drückten die Gäste mehr und mehr auf den Ausgleich, die FCH-Abwehr um den bärenstarken Justin Sauermilch hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Entlastung gab es fast nur noch bei Standards. Einen Freistoß versenkte Christoph Müller sogar im Netz, allerdings stand der aufgerückte Abwehrhüne dabei im Abseits (76.). So blieb die Partie spannend – und wurde in den letzten Sekunden richtig dramatisch.

In der 89. Minute dribbelte Qerim Adijai durch die halbe Hagener Hintermannschaft, umkurvte auch noch Becker und traf per Chip zum verdienten Ausgleich. Der Hagener Kampf schien nicht belohnt zu werden und selbst das Unentschieden war angesichts des Spielverlaufs noch nicht gesichert. Doch quasi im Gegenzug kam der große Moment vom eingewechselten Marc Holler: Über Yannick Bremser landete die Kugel beim Vollblutstürmer, der aus über 25 Meter ansatzlos draufhielt – und mit seinem Sonntagsschuss unhaltbar in den Winkel traf. Der Jubel war grenzenlos, erst recht, als der Schiedsrichter nach zwei letzten Ausgleichschancen der Gäste kurz darauf abpfiff.

FC Hagen/Uthlede: Becker; Hausmann, Müller, Sauermilch, Franke, Burdorf, Wischhusen, Nankishi (66. Knoop), Taha (83. Lehmkuhl), Bremser, Klaus (78. Holler)

TuS Bersenbrück: Bollmann; Zimmermann, Eiter, Hedemann, Janzen (19. Schulte), Waldow, Tolischus, Oswald, Lührmann, Malungu (77. Neitzel), Avdijaj

Tore: 1:0 Yannick Bremser (42.), 1:1 Qerim Avdijaj (89.), 2:1 Marc Holler (90.)

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Hagens Mirko Franke wegen Meckerns (60.)


Quelle: Weser-Kurier vom 02.09.2019 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow