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„Wenn die nicht oben mitspielen . . .“

Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede zeigt sich von Atlas Delmenhorst beeindruckt und unterliegt 0:2

Karlis Plendiskis gelang das Kunststück, den mit Abstand kopfballstärksten Kicker des FC Hagen/Uthlede, Christoph Müller, zu überspringen. Der hoch gewachsene Innenverteidiger des SV Atlas Delmenhorst verwertete im Duell der beiden Abwehrchefs einen Eckball von Florian Stütz gleich nach der Pause zum 2:0. Damit machte er bereits den Deckel auf den verdienten Sieg der Gäste in der Fußball-Oberliga drauf.

Vor einer großartigen Kulisse von 1200 Zuschauern, von denen mehr als die Hälfte dem Gast die Daumen drückte, präsentierten sich die Delmenhorster fünf Tage nach ihrer 1:6-Niederlage im DFB-Pokal gegen Werder Bremen als das spielerisch reifere Team, das in dieser Verfassung auch ein Wörtchen um den Titel mitreden dürfte. „Es würde mich sehr wundern, wenn Delmenhorst am Ende nicht mit oben dabei wäre“, zeigte sich auch FC-Trainer Carsten Werde beeindruckt vom bärenstarken Auftritt der Gastformation. Die Schützlinge von Coach Key Riebau hatten von Beginn an wesentlich mehr Ballbesitz und forderten die Defensive der Hausherren auch sehr. Da die Gastgeber aber überaus konzentriert verteidigten, blieb es zunächst bei Halbchancen für den Favoriten. Nach 22 Minuten unterband Hagens Marlo Burdorf rüde einen Konter von Delmenhorsts Sechser Nick Köster und erhielt dafür die erste Verwarnung.

Atlas nutzte nach knapp einer halben Stunde den ersten Hochkaräter zur Führung. Tom Schmidt hatte das Auge für den Raum und seinen Mitspieler Oliver Rauh. Dieser ließ FC-Keeper Yannick Becker mit einem platzierten Schuss in die rechte Ecke keine Abwehrchance. „Da waren sich Christoph Müller und Maurice Banehr uneinig. Beide hatten sich auf den jeweils anderen verlassen. Am Ende ist keiner hingegangen“, stellte Werde fest. Oliver Rauh setzte kurz darauf über links auch Nick Köster geschickt in Szene. Köster wurde aber ebenso wie Mittelstürmer Marco Prießner geblockt. Auf der anderen Seite wartete Finn-Niklas Klaus nur mit einem direkt in die Arme von SV-Torhüter Malte Seemann getretenen Freistoß auf (33.). Eine Attacke gegen Uthledes Erik Köhler im Strafraum war eher nicht elfmeterwürdig. Dies sah auch Carsten Werde so: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir den Elfmeter hätten bekommen müssen.“

Werde bringt dritten Stürmer

120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff lenkte Yannick Becker einen strammen Schuss von Musa Karli mit den Fingerspitzen noch an die Querlatte. Die daraus resultierende Ecke führte zum 2:0. „Karlis Plendiskis ist eben noch drei Zentimeter größer als Christoph Müller“, gab Werde zu bedenken. Dieser hatte zur zweiten Halbzeit alles auf eine Karte gesetzt und mit André Stüßel einen dritten Stürmer gebracht. Yannick Bremser ersetzte fortan Maurice Banehr auf der rechten Abwehrseite. Stüßel zielte auch nur knapp rechts vorbei (55.). Marlo Burdorf köpfte das Leder auf Klaus-Freistoß drüber. Auch Hussain Taha zündete ab und an seinen Turbo beim Heimteam, scheiterte jedoch an Malte Seemann (66.). Den Abpraller wollte Karlis Plendiskis gar nicht mehr hergeben. Für das Einklemmen des Balles sprach Referee Patrick Herbach den Platzherren jedoch einen indirekten Freistoß im Strafraum zu. „Finni“ Klaus probierte es aus acht Metern. Doch das Spielgerät landete abgefälscht auf dem Tornetz.

Weil die Grün-Schwarzen hinten immer mehr aufmachten, ergaben sich in der Schlussphase Räume für die Gäste zum Kontern. Yannick Becker wehrte einen Schuss von Oliver Rauh aus spitzem Winkel zur Ecke ab (79.). Tom Schmidt forderte seine Anhänger auf, noch mehr Stimmung zu machen. Dabei sangen diese ohnehin fast ununterbrochen. Vier Minuten vor dem Ende hätten die tapfer bis zur letzten Sekunden anrennenden Hausherren fast doch noch verkürzt. Nachdem Finn-Niklas Klaus keinen Weg durch die vielen Abwehrbeine gefunden hatte, jagte Joker Berend Knoop den Abpraller an den Querbalken (86.). „Wir haben uns weder nach dem 0:1 noch nach dem 0:2 hängen lassen“, betonte Carsten Werde.

FC Hagen/Uthlede: Yannick Becker – Christoph Müller, Hussain Taha, Justin Sauermilch, Mirko Franke, Marlo Burdorf, Maurice Banehr (46. Andre Stüßel), Yannick Bremser, Thomas Wischhusen (82. Berend Knoop), Erik Köhler, Finn-Niklas Klaus

SV Atlas Delmenhorst: Malte Seemann – Leon Lingerski, Karlis Plendiskis, Kevin Radke, Julian Harings, Nick Köster, Tom Schmidt, Musa Karli (77. Thade Hein), Florian Stütz (84. Jan-Niklas Wiese), Oliver Rauh, Marco Priessner (70. Robert Plichta)

Tore: 0:1 Oliver Rauh (31.), 0:2 Karlis Plendiskis (49.)


Quelle: Weser-Kurier vom 21.08.2019 verfasst von Dennis Schott