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Keine Ausreden

Oberligist FC Hagen/Uthlede hat die Auftaktpleite analysiert, steht gegen Gifhorn aber bereits unter Druck

Es ist nicht so, dass die Fußballer des FC Hagen/Uthlede zurück auf dem Boden der Tatsachen wären. Wirklich verlassen haben sie ihn nämlich nicht. Aber diese beiden Erfolge im Niedersachsen-Pokal haben den Oberligisten im Nachhinein wohl doch dazu verleitet, mit einem nicht geringen Maß an Zufriedenheit in das Auftaktspiel bei Blau-Weiß Tündern zu gehen – und es klar mit 0:4 zu verlieren. Trainer Carsten Werde ist in der Nachbetrachtung zwar weit davon entfernt, von einem mentalen Problem zu sprechen. „Aber in großen Zügen haben wir nicht das auf den Platz gebracht, was uns vorher ausgezeichnet hat“, meint er in puncto Einstellung.

Hagens Trainer spricht rückblickend von einer „geschlossen schlechte Mannschaftsleistung, ohne einen Spieler herauszunehmen.“ Nach den ersten guten Pflichtspielen den Finger in die Wunde zu legen, um die Mannschaft noch einmal auf den Ligabetrieb zu fokussieren, sei allerdings auch schwierig, gibt Carsten Werde zugleich zu bedenken. Dafür gab es in den vergangenen Tagen keine Ausreden mehr. Einen Auftritt wie beim Aufsteiger dürfen sich die Grün-Schwarzen nicht wieder erlauben. „Wir haben alle den Finger in die Wunde gelegt. Um die Fehler zu korrigieren, ist ein hohes Maß an Selbstreflexion nötig“, findet Werde. Jeder Spieler müsse sich hinterfragen.

Die kommende Partie beim MTV Gifhorn an diesem Sonntag (15 Uhr) steht dabei bereits unter einem besonderen Stern. Denn um den Saisonstart nicht vollends misslingen zu lassen, ist zumindest ein Unentschieden nötig. Was freilich schwer genug werden wird, haben sich die Gifhorner doch „elementar verändert“, wie Carsten Werde weiß. Und zwar zum Guten verändert. Vor allem im offensiven Bereich, auf den Außen und auf der Zehner-Position, sei der kommende Gegner stark besetzt. Alles kein Grund, um vor dem MTV Gifhorn, der ebenfalls im Viertelfinale des Niedersachsenpokals steht und zuletzt ein respektables 2:2 gegen den TuS Bersenbrück erreicht hat (nach 0:2-Rückstand), in Ehrfurcht zu erstarren, stellt Hagens Coach klar. Und trotzdem: „Wir wissen, dass da echte Power auf uns zukommt.“ Das war im vorigen Spiel gegen Blau-Weiß Tündern, dem Aufsteiger, noch ganz anders gewesen. Da waren sie „nur“ von einem stark euphorisierten Gegner ausgegangen, gegen den man jedoch favorisiert in die Partie gegangen war.

Was zur Sinnesschärfung außerdem beiträgt: Die Grün-Schwarzen verloren das letzte Spiel in Gifhorn klar mit 1:4. Auch in dieser Begegnung lagen sie zur Pause bereits mit 0:3 (aussichtslos) im Hintertreffen. „Wir brennen auf Wiedergutmachung“, gibt Carsten Werde als Parole aus und meint, diese Einstellung auch bei seinen Spielern erkannt zu haben. Er wird aber nicht auf sein gesamtes Personal zurückgreifen können. Berendt Knoop zog sich gegen Tündern eine Bauchmuskelzerrung zu und fällt deswegen aus. Jason Lehmkuhl plagen Schmerzen an der Wade, sein Einsatz gegen Gifhorn steht auf der Kippe, während Marc Holler noch immer seine Fußverletzung auskurieren muss. „Aber egal, wer auf dem Platz steht – wir müssen uns einfach anders präsentieren. Das werden wir auch“, verspricht Carsten Werde. Zufrieden waren sie zuletzt nämlich alle nicht.


Quelle: Weser-Kurier vom 10.08.2019 verfasst von Dennis Schott