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Werde macht den „Kloppo“

Hagen gewinnt zum Rückrundenstart 3:1 gegen Gifhorn – „Oldie“ Tietjen wird gefeiert

Besser hätte das erste Pflichtspiel im Jahr 2019 nicht laufen können für den FC Hagen/Uthlede. Mit 3:1 gewann der Oberliga-Aufsteiger zum Auftakt der Rückrunde am Sonntag gegen den MTV Gifhorn. Gefeierter Mann dabei war Rechtsverteidiger Nicolai Tietjen, der kurz vor dem Ende für die Entscheidung gesorgt hatte, und das in echter Stürmer-Manier: Einen 50-Meter-Sololauf krönte er mit einem Gewaltschuss aus spitzen Winkel direkt ins Netz.

Der Treffer ließ nicht nur die FC-Fans im Stadion an der Blumenstraße ausrasten, sondern auch Carsten Werde. Der Trainer sprintete in Jürgen-Klopp-Manier die Seitenlinie entlang zur Eckfahne, um Tietjen persönlich zu herzen. „Nico hat vor dem Tor eine Kälte – das ist überragend“, lobte Werde den 32-jährigen Torschützen später. Zugleich konnten sich Werde & Co. über einen Sprung in der Tabelle freuen. Durch den Sieg ging es für sein Team von Rang neun rauf auf sechs. Doch direkt nach Schlusspfiff gab es in der Mannschaft nur ein Thema: Tietjen und sein Treffer.

Dass der dienstälteste Akteur auf dem Platz überhaupt noch mal ein Tor für Hagens Erste machen würde, war vor dem Saisonstart nicht absehbar. Eigentlich war Tietjen, der lange Jahre zum Stamm der Mannschaft gehörte, ja schon raus. Vergangene Saison kickte er nur noch im Kreisligateam. Doch als Werde vor einigen Monaten Personal-Not hatte, reaktivierte er Tietjen kurzerhand. Und der dankt es ihm, wenn er auf dem Platz steht mit viel Einsatz. Und gegen Gifhorn bewies Tietjen, dass er auch offensiv brillieren kann. Schon am 1:0, das in der 32. Minute fiel, hatte er einen entscheidenden Anteil. Dabei eroberte er im Mittelfeld einen Ball, schob ihn gegen die hoch aufgerückten Gifhorner direkt weiter zu Andre Stüßel, der nach Doppelpass und Maßflanke von Guido Woltmann vollstreckte (32.).

Führung kommt überraschend

Angedeutet hatte sich der Treffer zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt. Bis dahin fehlten bei den Hagenern, die neben Kapitän Marlo Burdorf (Mittelhandbruch) unter anderem auch auf die gelbgesperrten Leistungsträger Justin Dähnenkamp und Thomas Wischhusen verzichten musste, die zwingenden Aktionen im Duell mit dem Tabellen-14.

Das blieb auch in der zweiten Hälfte so. Postwendend fing man sich nach einer Ecke den Ausgleich durch Arne Jaeger (49.). Doch der Gegentreffer setze beim FC dann offenbar Kräfte frei. Praktisch im Gegenzug fiel das 2:1 nach einem Freistoß von der Strafraumgrenze durch Erik Köhler. Den Kopfball von Nils Göhke konnte der MTV-Keeper Tobias Krull noch abwehren – doch am lange Pfosten lauerte Berend Knoop und staubte ab. „Der Freistoß war so gewollt – und das Berry dann dort steht, passt natürlich. Das war ganz wichtig“, so Trainer Werde. Im Anschluss lieferten sich beide Teams in einem „intensiven Spiel“ (Werde) einen offenen Schlagabtausch – bis zur 83. Minute und dem Traumsolo von Tietjen.

„Es war ein Drecksieg“, gab Abwehrchef Christoph Müller, der diesmal die Kapitänsbinde trug, anschließend zu. Aber auch so müsse man mal gewinnen. Und was sagt er zu Tietjen? „Einfach stark“.

FC Hagen/Uthlede: Becker – Tietjen, Göcke, Müller, Franke, Knoop, Gagelmann (86. Korf), France, Köhler, Stüßel (64. Stern), Woltmann (90. Hausmann)

MTV Gifhorn: Krull – Tsampasis, Hashagen, Redemann, Jaeger, Lucziewicz, Celik, Lucziewicz, Krüger (60. Krüger), Berisha (46. Hajdaraj), Saikowski

Tore: 1:0 Andre Stüßel (32.); 1:1 Arne Jaeger (49.); 2:1 Berend Knoop (52.); 3:1 Nicolai Tietjen (84.)


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 25.02.2019 verfasst von Christian Heinig