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„Es ist cool, jetzt schon in der Fünften Liga zu spielen“

Das Interview: Justin Sauermilch über seinen Wintertransfer zu Hagen/Uthlede

Justin Sauermilch, 18 Jahre jung, ist neben Torhüter Tjark Mertha der zweite Winter-Neuzugang beim FC Hagen/Uthlede. Nachdem der Oberligist bereits im vergangenen Sommer um das Abwehr-Talent buhlte, hat der Wechsel nun geklappt. Trainer Carsten Werde lobt die gute Veranlagung des Verteidigers. „Wichtig ist für Justin, dass er noch die Robustheit und Härte im Zweikampf kriegt“, sagt er. Wie Justin Sauermilch sich in Hagen eingewöhnt hat und was seine Ziele sind, verrät er im Gespräch mit Niklas Golitschek.

Herr Sauermilch, Sie haben im Testspiel gegen den Bremer SV auf ungewohnter Position gespielt–als Sechser. Wie lief das Spiel für Sie?
Es war ungewohnt. Ich habe lange nicht mehr auf der Sechs gespielt. Sonst war ich immer in der Innenverteidigung unterwegs, sowohl rechts als auch links. Es war schwer, in das Spiel reinzukommen: Die Orientierung war schwer, die Laufwege auch.

Sie haben schon mehrere Trainingseinheiten mit dem FC Hagen/Uthlede absolviert und die Partie gegen SFL Bremerhaven komplett bestritten. Wie ist der Eindruck von Ihrer neuen
Mannschaft?
Ich find’s cool. Es ist auf jeden Fall Power dahinter und alles ist familiär. Ich fühle mich wohl.

Der FC Hagen/Uthlede war bereits im vergangenen Sommer an Ihnen dran. Jetzt sind Sie im Winter gekommen. Wie kam es dazu?
Ich habe mich bei Eintracht Cuxhaven unwohl gefühlt. Anfangs war es noch okay – und dann, als das Interesse wiederkam, bin ich gewechselt.

Was war das Problem in Cuxhaven? Sie haben in der Hinrunde nur fünf Spiele bestritten…
Teils lag es an der Entfernung. Ich wohne in Wehdel, nach Cuxhaven ist das schon eine Strecke. Nach Hagen fahre ich keine 20 Minuten. Auch deswegen fiel meine Wahl auf Hagen.

Sie sind im vergangenen Jahr zum Probetraining bei Borussia Mönchengladbach gewesen. Was ist daraus geworden?
Ich war schon im Winter 2017 dort. Dann noch einmal im April 2018, weil das Interesse da war. Das war bei der U19, in der hätte ich auch dieses Jahr noch spielen können. Danach wäre ich in die U23 gekommen. Ich war mit meinem Berater und altem Cheftrainer in Mönchengladbach. Dann kam einfach nichts von dem. Die wollten mich gerne haben, so haben sie es mir gesagt. Aber vom Cheftrainer kam nichts mehr. Im Sommer habe ich dann eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann angefangen. Da hätte ich keine Zeit für gehabt und habe mich für den Weg nach Hagen entschieden und fühle mich damit wohl.

Sprich: Eine ambitioniertere Laufbahn als die Oberliga Niedersachsen wollen Sie erst einmal nicht einschlagen?
Natürlich will ich versuchen, so hoch wie möglich zu spielen. Ziel ist bei mir die Regionalliga. Ich will erst einmal sehen, wie es in der Oberliga läuft. Ob ich es überhaupt vom Niveau her auch schaffe; und dann mal schauen, wie es läuft.

Sie haben schon in der Landes- und Bezirksliga Erfahrung gesammelt. Nun steht in der Oberliga das Debüt bevor. Mit 18 Jahren ist das kein üblicher Werdegang. Wie fühlt es sich für Sie an, in der Fünften Liga zu spielen?
Ich finde es echt cool und kann es auch eigentlich nicht glauben, dass Hagen auf einmal in der Oberliga spielt. Ich will jetzt nicht sagen, es ist ein Traum. Die Oberliga war nicht immer mein Traum. Aber es ist cool, jetzt schon in der Fünften Liga zu spielen. Ich komme vom Dorf und jetzt spiele ich in der Oberliga. Das ist eigentlich krank (lacht).

Wie schätzen Sie sich selbst in der Oberliga ein? Denken Sie, Sie können auf diesem Niveau mithalten?
Vom Training her ist es deutlich intensiver als in meiner alten Bezirks- und Landesligamannschaft. Schon vom ersten Training an. Ich denke, ich habe gute Chancen.

Was sind Ihre Ziele für die Oberliga-Rückrunde mit dem FC Hagen/Uthlede?
Es hat von Anfang an niemand geglaubt, dass Hagen das überhaupt so gut schafft, wie sie gerade stehen (Anm. d. Red.: Platz neun mit 25 Punkten nach 18 Spielen) – auch ich nicht. Ich hoffe, dass wir den Klassenerhalt schaffen.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 12.02.2019 verfasst von Niklas Golitschek