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Ein Sportplatz, viele Wünsche

Der Kreissportplatz in Hagen soll saniert werden, damit Schüler und Fußballer dort künftig bessere Bedingungen vorfinden. Nach dem Umbau soll das Gelände den Standard „Kampfbahn Typ C“ erfüllen. Sämtliche Sportarten der Leichtathletik sind dort gut möglich, aber auch Fußball und vieles mehr. Doch was wünschen sich die Aktiven? Die NORDSEE-ZEITUNG hat nachgefragt.

„Der Sportplatz gleicht eher einem Bolzplatz statt funktionsfähiger Sportstätte“, bemängelt Uta Rathje, Vorsitzende des JFV Staleke. Sie ist überzeugt: „Kunstrasen wäre für unsere 16 Jugendmannschaften genau das Richtige. „Ein solcher Platz ist immer bespielbar und daher viel intensiver zu nutzen.“ Ein Naturrasenplatz sei schnell in Mitleidenschaft gezogen. Bislang mussten die Kinder- und Jugendlichen daher oft auf Plätze in Bramstedt, Sandstedt oder Driftsethe ausweichen. Auch der FC Hagen/Uthlede, ist Rathje überzeugt, würde von einem sanierten Platz profitieren. „Eine moderne Trainingsstätte wäre eine Motivation für Trainer und Spieler.“

Auch an der Waldschule Hagen-Beverstedt freut man sich über die geplante Sanierung: „Wir bieten Sport als mündliches Abiturfach mit Theorie- und Praxisanteil an“, sagt Schulleiter Sven
Fierek. Die Vorbereitung auf die geforderten Mittel- und Langstrecken sei schwierig, weil in Hagen eine ordentliche Tartanbahn fehle. „Weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind, müssen die
Oberstufenschüler für Prüfungen bislang immer nach Beverstedt gefahren werden“, sagt Fierek. Gegen einen Kunstrasen-Platz hätten die Sportler an der Waldschule Hagen nichts einzuwenden. Fierek hofft jedoch, dass der kleine Sportplatz nebenan als Naturrasenplatz erhalten bleibt, um auch Speer- und Diskuswurf zu ermöglichen.

„Wir können vieles, was auf dem Lehrplan steht, momentan nicht umsetzen“, sagt auch Jan Hoormann, Leiter des Fachbereiches Sport an der Hermann-Allmers-Schule. Da die Rundbahn kaum noch zu erkennen sei, seien 400, 800 und 2000-Meter Läufe kaum möglich. „Das ist eine Katastrophe“, so der Sportlehrer. „Als Fußballer spiele ich persönlich lieber auf echtem Rasen“, sagt Hoormann. Allerdings sei ein solcher Naturrasen-Platz extrem wetterempfindlich: „Wenn es eine Zeit lang zu trocken oder zu nass ist, muss der Platz zwangsläufig gesperrt werden.“ Im vergangenen Jahr mussten daher zahlreiche Spiele abgesagt werden. „Das ist bei Kunstrasen anders.“

„Ich begrüße, dass der Landkreis vorsieht, den Kreissportplatz aufzupeppen“, sagt Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos). Er unterstütze den Wunsch des JFV Staleke nach einem Kunstrasenplatz, wenn dies auch im Sinne der Schulen sei.

Auch Hybrid-Rasen denkbar 

„Ich bin selbst Landschaftsgärtnermeister und absoluter Fan von Naturrasen“, sagt SPD-Kreisfraktionschef Claus Johannßen. Entscheidend sei, dass dieser fachgerecht angelegt und gepflegt werde: „Dann lässt sich ein solcher Platz auch lange bespielen“, weiß er aus anderen Gemeinden. Für Kunst- oder Hybridrasen werde er sich nicht aussprechen, da diese ökologisch wenig sinnvoll seien. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Entsorgung von Hybridrasenflächen überhaupt schon möglich ist“, so Johannßen.

„Wir freuen uns, dass wir nach 15 Jahren der nicht vorhandenen Mittel nun einen Instandsetzungsrahmen bekommen“, sagt CDU-Kreisfraktionschef Frank Berghorn. In Zusammenarbeit mit den Vereinen, dem Kreis, den politischen Gremien der Stadt sowie der Verwaltung soll nun ein Sanierungskonzept entwickelt werden: „Uns ist daran gelegen, eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten zufriedenstellt.“ Ein reiner Kunstrasenplatz werde es aus Gründen der Nachhaltigkeit wohl nicht werden. Berghorn spricht sich für einen Hybridrasen aus, bei dem künstliche und natürliche Materialien verflochten werden. Bis das Areal fertig ist, brauchen Sportler und Schüler aber noch Geduld „Hagen hat nicht die erste Priorität“, weiß Berghorn. Frühestens 2020 könnte die Sanierung beginnen.

1 Million Euro

Im Bauausschuss des Landkreises sorgte das Thema Kunstrasen jüngst für Diskussionen. Für 2019 und 2020 stehen jeweils 1 Million Euro zur Verfügung, saniert werden sollen die Anlagen
in Loxstedt, Beverstedt und Hagen.

Mit Kunstrasen wären laut Dezernent Friedrich Redeker 300.000 Euro zusätzlich fällig.


Quelle: Nordsee-Zeitung vom 09.02.2019 verfasst von Ann-Kathrin Brocks