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Nur die Punkte zählen

FC Hagen/Uthlede tut sich in doppelter Überzahl enorm schwer, gewinnt aber trotzdem mit 3:0 gegen Hannover

Der FC Hagen/Uthlede hat sein so unglaublich erfolgreiches Fußballjahr mit einem Sieg zum Abschluss gekrönt: Durch den 3:0-Heimerfolg über Arminia Hannover beendeten die Hagener dabei ihre drei Spiele andauernde Niederlagenserie und überwintern mit einem kleinen Polster auf dem neunten Tabellenrang der Oberliga Niedersachsen. Dementsprechend glücklich war auch Hagens Erfolgscoach Carsten Werde nach dem hart erkämpften Erfolg, der trotz knapp 70-minütiger Überzahl erst in den Schlussminuten endgültig unter Dach und Fach gebracht wurde.

„Das war der passende Abschluss für das Kalenderjahr des FC Hagen. Es war ein wichtiger Sieg, den wir uns aufgrund einer guten ersten Hälfte auch verdient haben“, sagte Werde. Der durfte nach einer ausgeglichenen und temporeichen Anfangsphase bereits in der elften Spielminute über die wichtige Führung jubeln. Großen Anteil hatten daran zwei Rückkehrer, die zuletzt schmerzlich vermisst wurden: Thomas Wischhusen, der sich im Mittelfeld einmal mehr als zweikampfstarkes Arbeitstier präsentierte, bediente auf dem rechten Flügel Jascha Stern. Der agile Aktivposten brachte den Ball anschließend mit einer butterweichen Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Marlo Burdord energisch einlief und den Ball mit dem Kopf im langen Eck versenkte.

Verbannter Gästetrainer

Dieser Treffer beflügelte die Hausherren vor der für Hagener Verhältnisse Minuskulisse von 283 Zuschauern merklich. Die Hagener waren giftiger in den Zweikämpfen und gefielen im Umschaltspiel. Erik Köhler schickte so nach einem Ballgewinn Justin Dähnenkamp auf die Reise, der behielt die Übersicht und bediente den mitgelaufenen Stern, welcher problemlos auf 2:0 stellte (17.). Als nur fünf Minuten später Hannovers Lasse Jannsen nach Notbremse gegen Dähnenkamp vom Feld verwiesen wurde, schien die Partie vorentschieden.

Doch nachdem Stern den fälligen Freistoß knapp am Tor vorbeihämmerte, waren es erstaunlicherweise die dezimierten Gäste aus der Landeshauptstadt, die stärker wurden. Vor allem der bärenstarke Mohamed Darwish war dabei kaum zu stoppen. Mehrfach ließ er gleich mehrere Hagener stehen, zielte aber entweder vorbei oder scheiterte am sehr aufmerksamen Yannick Becker im FCH-Gehäuse. Ebenjener Becker rettete seine Farben auch fünf Minuten vor dem Pausenpfiff, als er einen strammen Volleyschuss mit einer Glanzparade aus dem Winkel fischte. Nach dem Seitenwechsel wurde dann zunächst wenig Fußball gespielt, stattdessen schwächten sich die Hannoveraner erneut selbst. Nach einer Rudelbildung ließ sich Delchad Jankir zu einer Tätlichkeit hinreißen, außerdem musste Trainer Murat Salar, der immer wieder mit Linienrichter und Zuschauern aneinandergeriet, die Bank verlassen (50.). Und trotz der doppelten Unterzahl waren es weiterhin die Gäste, die auf den Anschlusstreffer drückten. Teilweise wurden die Gastgeber tief in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt und konnten sich bei Becker bedanken, der gleich mehrfach glänzend reagierte. Als dann auch noch Marlo Burdorf mit Gelb-Rot vom Platz musste (82.), schöpften die mitgereisten Arminia-Anhänger Hoffnung. Kurz darauf gelang dem FCH dann aber die Entscheidung.

Mirko Franko brachte Dähnenkamp ins Spiel, der zwei Gegenspieler stehen ließ und den freistehenden André Stüßel bediente (85.). In der Folgezeit verpasste Dähnenkamp bei einem Pfostenknaller zwar noch einen eigenen Treffer, dennoch durfte kurz darauf gejubelt werden. „Dass die zweite Hälfte nicht gut war, wissen wir selber. Heute zählt aber nur der Sieg“, bilanzierte Werde nach dem passenden Ende eines tollen Hagener Jahres.

FC Hagen/Uthlede: Becker – Franke (88. Feldmann), Wischhusen, Göcke, Gagelmann, Müller, Burdorf, Stern (73. Stüßel), Dähnenkamp, France (86. Hausmann), Köhler

SV Arminia Hannover: Mikroulis – König, Jannsen, Darwish, Heesmann, Abdullah Jankir, Baar, Delchad Jankir,  Hoffart, Becker, Lasic (42. Schröder)

Tore: 1:0 Marlo Burdorf (15.), 2:0 Jascha Stern (19.), 3:0 Andre Stüßel (85.)

Besondere Vorkommnisse: Lasse Jannsen sieht die Rote Karte (24./Notbremse), Delchad Jankir sieht die Rote Karte (46./Tätlichkeit), Marlo Burdorf sieht die Gelb-Rote Karte(78./Wiederholtes Foulspiel)


Quelle: Weser-Kurier vom 03.12.2018 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow