shopping-bag 0
Items : 0
Subtotal : 0,00
View Cart Check Out

Verkehrte Welt am zehnten Spieltag

Der Oberliga-Aufsteiger reist als Zweiter zum etablierten SC Spelle-Venhaus, der im Keller steckt

Es wirkt immer noch ein bisschen nach verkehrter Welt, was da in der Fußball-Oberliga Niedersachsen gerade passiert. Ganz besonders am zehnten Spieltag, der an diesem Wochenende ansteht. Denn da tritt der FC Hagen/Uthlede als Tabellenzweiter beim SC Spelle-Venhaus, seines Zeichens Tabellenvorletzter, an (Anpfiff 15 Uhr).

Hagen/Uthlede gegen Spelle-Venhaus – das ist auch das Duell des Aufsteigers gegen einen etablierten Oberligaklub. Der Verein aus dem Landkreis Emsland belegte seit seinem Oberliga-Aufstieg im Sommer 2014 die Plätze sechs, fünf, drei und noch mal drei. Die Tendenz war also klar aufsteigend, weshalb die SC-Kicker auch hoch gehandelt wurden von der Konkurrenz. Es hätte also niemanden verwundert, wenn am zehnten Spieltag die Hagener als Vorletzter zum Tabellenzweiten Spelle-Venhaus reisen würden. Stattdessen ist es umgekehrt.

„Am neunten Spieltag kann man nicht mehr davon reden, dass die Tabelle großartige lügt“, sagt Hagens Trainer Carsten Werde und fügt hinzu: „Diese tolle Momentaufnahme sollte für jeden im Verein ein großer Ansporn sein, genauso akribisch weiterzuarbeiten.“ Jene Momentaufnahme hat den kleinen Verein aus dem Cuxland bis auf Rang zwei der Tabelle geführt – das ist jener Platz, der am Ende der Spielzeit zur Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde berechtigen würde. Angesprochen auf diesen Umstand, kann Carsten Werde nur lächeln. Und warnen: „Da muss man auch mal Realismus und Pragmatismus walten lassen. Wenn wir jetzt dreimal verlieren und auf Platz sieben abstürzen, würden vermutlich sofort ein paar kritische Stimmen aufkommen.“ Und genau das dürfe eben nicht sein.

Genauso, wie sich Werde auch eine grundsätzliche Kritik an der zwar spektakulär anzuschauenden, aber auch ziemlich vogelwilden zweiten Halbzeit im Oythe-Spiel verbittet. „Da muss man genauso die Kirche im Dorf lassen. Klar waren wir hinten irgendwann offen wie ein Scheunentor, aber ich bin mir ganz sicher, wenn es 2:1 und nicht 5:2 gestanden hätte, wäre das anders gewesen.“ Beim SC Spelle-Venhaus rechnet der Hagener Coach mit einer starken Offensive, gegen die das defensive Umschaltspiel von enormer Bedeutung sein wird. Jascha Stern droht krankheitsbedingt auszufallen, alle anderen Akteure aus dem Kader des vergangenen Wochenendes sind einsatzbereit. „Bis auf das Spiel in Gifhorn haben wir eigentlich in keinem Auswärtsspiel enttäuscht. Aber wir wollen jetzt auch mal wieder einen Dreier mitnehmen“, sagt Carsten Werde.


Quelle: Weser-Kurier vom 13.10.2018 verfasst von Tobias Dohr