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Raus mit Graus

FC Hagen/Uthlede unterliegt im Viertelfinale des Niedersachsenpokals verdient mit 0:4 in Delmenhorst

Der Traum vom DFB-Pokal ist für die Oberliga-Fußballer vom FC Hagen/Uthlede jäh geplatzt: Im Viertelfinale des Niedersachsenpokals der Amateure setzte es beim Ligakonkurrenten SV Atlas Delmenhorst eine verdiente 0:4 (0:2)-Niederlage. Während die Gastgeber im Anschluss mit ihren lautstarken Anhängern bereits scherzhaft eine Finalreise nach Berlin besingen durften, mussten sich die Hagener klar geschlagen geben. Immerhin präsentierten sich die Gäste, die durch ein Tor in der ersten Spielminute früh auf die Verliererstraße geraten waren, als faire Sportsmänner.

„Wir hatten uns natürlich viel vorgenommen, konnten das nach dem frühen Rückschlag aber nicht umsetzen. Deswegen ist der Sieg des SV Atlas absolut in Ordnung und hätte letztlich sogar ein oder zwei Tore höher ausfallen können“, rekapitulierte ein enttäuschter Carsten Werde nach der deutlichen Pleite und fügte noch hinzu: „Es tut mir leid für die Mannschaft, dass sie ihre Leistung gerade heute nicht auf den Platz gebracht hat und für die Zuschauer, die sich einen echten Pokalfight gewünscht hätten.“

Spiel beginnt verspätet

Dabei war doch alles angerichtet für einen echten Pokalthriller: Über 1200 Zuschauer – unter ihnen auch zahlreiche Schlachtenbummler aus Hagen – sorgten bei bestem Fußballwetter für eine absolut finalwürdige Kulisse im Delmenhorster Stadion. Zumindest aus Gästesicht wehrte die Freude über diese Atmosphäre aber nicht lange. Der Anpfiff, der wegen des großen Andrangs um zehn Minuten verschoben werden musste, war erst wenige Sekunden verklungen, da foulte Meiko Gagelmann den bärenstarken Musa Karli. Dessen anschließender Freistoß segelte in den Fünfmeterraum, wo nicht nur Alexander Janosch, der im Hagener Tor auflaufen durfte, zu unentschlossen agierte. Marco Prießner nutzte dies eiskalt aus und drückte den Ball zur frühen Führung über die Linie.

Trotz des Rückschlags war Hagen der Wille anzumerken, die Gastgeber hoch anzulaufen und früh zu pressen. Allerdings fehlte in vielen Aktionen die letzte Überzeugung. So hätte es nur fünf Minuten später beinahe erneut geklingelt, als dem anfänglich unsicher wirkenden Janosch eine flache Hereingabe durch die Beine rutschte. Schuldlos war er allerdings beim zweiten Tor der Hausherren. Nachdem die Hagener Defensive bei einem hohen Ball nicht energisch genug gestört hatte, schickte Karli den schnellen Tom Schmidt auf die Reise. Der bediente den freistehenden Prießner im Rückraum und schon stand es 2:0 für den gelb-blauen Traditionsverein.

Auf der anderen Seite holte der beste Hagener Akteur, Kapitän Marlo Burdorf, kurz darauf einen gefährlichen Freistoß heraus. Justin Dähnenkamp zielte allerdings zu zentral (21.). Ansonsten waren es aber vor allem die lautstark angefeuerten Delmenhorster, die für Gefahr sorgten. Einmal parierte Janosch dabei glänzend mit dem Fuß (24.), bei einem Kopfball von Karlis Plendiskis rette außerdem die Latte (25.). Kurz vor der Halbzeit lag der Ball dann ein drittes Mal im Hagener Gehäuse, der Treffer wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Somit blieb die Partie zumindest vom Ergebnis her offen und in der Nachspielzeit hätte André Stüßel den Gästen beinahe neues Leben eingehaucht.

Seinen platzierten Schuss von der äußeren Strafraumkante lenkte Florian Urbainski aber mit einer Glanzparade und Hilfe des Aluminiums übers Tor. Endgültig erloschen die Hoffnungen der Gäste dann nur eine Minute nach dem Seitenwechsel, als Marco Prießner mit seinem dritten Tor des Tages aus spitzem Winkel endgültig zum Matchwinner avancierte. Die Messe war damit gelesen und den Hagenern war die Enttäuschung deutlich anzumerken.

Musa Karli krönte so, nachdem sein Teamkollege Schmidt aus einem Meter nur die Latte getroffen hatte, seine tolle Vorstellung und sorgte für den Endstand (77.). Kurz zuvor hatte Erik Köhler die größte Chance auf einen Hagener Treffer vergeben, als er zunächst an Urbainski scheiterte und dann zu hoch zielte. Somit endete das Pokalabenteuer des FC Hagen/Uthlede zwar mit einer herben Enttäuschung, nach tollem Saisonstart dürfte der Blick an der Blumenstraße aber schnell wieder nach vorne gehen.

SV Atlas Delmenhorst: Urbainski – Lingerski, Siech, Plendiskis, Köster, Mutlu (79. Hein), Bruns, Schmidt, Karli, Degen (75. Osei), Prießner (71. Rauh)

FC Hagen/Uthlede: Janosch – Gagelmann, Göcke, Müller, France, Burdorf, Wischhusen (66. Knoop), Köhler, Dähnenkamp, Stern (46. Janssen), Stüßel

Tore: 1:0 Marco Prießner (1.), 2:0 Marco Prießner (19.), 3:0 Marco Prießner (46.), 4:0 Musa Karli (77.)


Quelle: Weser-Kurier vom 04.10.2018 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow