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Mennicke erlöst Hagen/Uthlede

Schmidt-Team schickte seine Anhänger durch ein Wechselbad der Gefühle

Gunnar Schmidt hatte sein Lächeln schnell wieder gefunden. Seine Mannschaft hatte ihn zwar lange gequält, doch am Ende setzte sich der FC Hagen/Uthlede doch noch mit 4:2 (3:1) gegen den TuS Güldenstern Stade durch. So richtig witzig fand der Landesliga-Trainer es aber trotzdem nicht, was da in der zweiten Halbzeit passiert war. „Du bist mit den Jungs in der Kabine, und jeder weiß, was Du gleich sagst“, berichtete Schmidt. „Und dann sagst du es ja auch tatsächlich – und trotzdem passiert dann so etwas.“

So etwas – das war eine zweite Halbzeit im Gefühl des sicheren Sieges. Der FC Hagen/Uthlede hatte vor 220 Zuschauern in der ersten halben Stunde ein wahres Feuerwerk abgebrannt, war verdient mit 3:0 in Führung gegangen. Doch dann kamen die Gäste durch ein Geschenk kurz vor der Pause zum überraschenden Anschluss. Und plötzlich geschah das, was kaum jemand gedacht hätte: die Partie kippte. „Es wäre am besten, man könnte bei so einem Verlauf einfach mal fünf Mann auf einmal wechseln“, orakelte Schmidt, wie sich dieses im Fußball ja immer wieder zutragende Szenario verhindern ließe.

Doch Schmidt hat selbst jahrelang auf höchstem Niveau gekickt – und wusste deshalb, was am Ende zählte: „Gegen Treubund und Bassen haben wir diese Spiele spät verloren, diesmal nicht.“ Und dann war da ja schließlich auch noch die Freude über diese klasse Anfangsphase. Gerade einmal sechs Minuten hatte es gedauert, bis Tjark Seidenberg mit einem schönen Drehschuss nach Vorarbeit von Jascha Stern die Führung erzielte.

Hagen/Uthlede presste früh und vornehmlich auf den Außenpositionen, mehrere Balleroberungen sprangen so heraus. Die wurden zwar nicht immer clever ausgespielt, sondern zu oft noch mit langen Diagonalbällen wieder hergeschenkt, doch in der 26. Minute hätte es dennoch zum zweiten mal klingeln müssen. Erst setzte Kai Diesing einen Kopfball nach herrlicher Seidenberg-Flanke völlig freistehend an die Querlatte, den Abpraller hämmerte der agile Rechtsverteidiger Frederik Bühring erneut ans Gebälk.

Nur kurz danach zappelte das Leder aber endgültig im Stade-Netz. Erneut flankte Seidenberg, diesmal war Stern am zweiten Pfosten zur Stelle (30.). Direkt nach Wiederanpfiff attackierte Diesing den linken Innenverteidiger, angelte sich den Ball und blieb im Eins-gegen-eins eiskalt. 3:0 nach 31 Minuten, dazu ein ziemlich ideenloser Gegner – die Partie schien gelaufen. Doch als mit Moris Kaiser einer der kleinsten Gästespieler völlig frei per Kopf nach einer Ecke zum 1:3 verkürzte (39.) bekamen die Stader wieder Aufwind.

Immer mehr verlagerte sich das Spielgeschehen in der zweiten Hälfte in Richtung Dennis Skowronek. Der Keeper vertrat Yannick Becker und Marlo Burdorf stark und hielt zweimal noch glänzend die Zweitoreführung fest. In der 65. Minute war aber auch er chancenlos, als sich die FC-Innenverteidigung mit einem Doppelpass aushebeln ließ. Jetzt wurde es richtig eng. Zwischen der 75. und 85. Minute kamen die Gastgeber praktisch kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus.

An der Außenlinie kam Gunnar Schmidt dem Wahnsinn immer näher, schrie und gestikulierte wild und versuchte, sein Team irgendwie wieder einzufangen – ehe ihn Thomas Mennicke schließlich in der 90. Minute erlöste. Der laufstarke Mittelfeldmann spitzelte ein Zuspiel des eingewechselten Andre Stüssel am Stader Torwart vorbei ins lange Eck. „Die erste Hälfte war wirklich prima“, lobte Schmidt. Und für die Pausenproblematik wird dem FC-Coach sicher auch noch was einfallen.

FC Hagen/Uthlede: Skowronek – Bühring, Wischhusen, Tietjen, Franke, Kohlstedt, Mennicke, Seidenberg (71. Lachowicz), Stern, Diesing (66. Woltmann), Holler (66. Stüßel)

TuS Güldenstern Stade: Bartsch – Hingst, Speer, Griemsmann (78. Scheffler), Gloth. Kaiser, Eggers, Klindworth (46. Fritzenschaft), Peters, Von Rönn, Breuer

Tore: 1:0 Seidenberg (6.); 2:0 Stern (30.); 3:0 Diesing (31.); 3:1 Kaiser (39.); 3:2 Eggers (65.); 4:2 Mennicke (89.)