shopping-bag 0
Items : 0
Subtotal : 0,00
View Cart Check Out

III. siegt beim Spitzenreiter

Nach Blamage gelingt mit einem 4:2 beim Spitzenreiter die Rehabilitation

Was macht denn bloß die III.? Nach der desolaten Vorstellung in der Vorwoche fiel es auch den größten Optimisten schwer, das Licht im Dunkel zu sehen, und nun das: beim bärenstarken Tabellenführer in Wellen erhob sich ein Phönix aus der Asche und flog höher, als er je träumen gewagt hatte, bevor er das erste Mal verbrannte. In einem über 95 Minuten sehr guten und fairen Spiel gelang der III. mit einer Energieleistung ein nicht unverdienter 4:2-Erfolg.

Positiv fiel bereits unter der Woche auf, dass man nach dem Debakel gegen FAW unbedingt wieder etwas gerade rücken wollte, konnte man doch am Mittwoch eine neue Rekordtrainingsbeteiligung in der Rückrunde erreichen. Und auch am Wochenende taten alle Beteiligten im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr bestes, um sich möglichst vital zu präsentieren. Ein gros der Spieler verzichtete am Vorabend auf das Feiern und die dazugehörigen geistigen Getränke, für Spieler, die nicht zu einem Leben in völliger Askese in der Lage sind, richtete Coach Fabi an diesem Wochenende wieder sein Programm „betreutes Trinken“ (vergleich: Methadonprogramm) ein. Dazu ging es an diesem Samstag übrigens für Klaas, Nils, Henne und Fabi nach Geversdorf, wo man sich am Bezirksligaspiel der Ersten ergötzte. Neben dem starken Spiel der Hagener Kicker verzückte auch die überaus charmante Kassiererin des TSV Geversdorf die Akteure der III., was wiederrum half, zumindest für ein paar Minuten zu vergessen, dass die Geversdorfer bei der Entwicklung ihrer Getränkepreise offenbar im Jahre 1977 stehen geblieben waren. In jedem Fall verfügte man in Wellen über an der Zahl 16 einsatzbereite und fitte Spieler, die gewillt waren, sich in diesem Spiel zu zerreißen.

Nochmal zur Erinnerung: Im Hinspiel trennte sich beide Team 2:2, die III. glich da trotz zweifacher Unterzahl kurz vor Ende aus. Dieses Spiel konnte seinen Ruf als Spitzenspiel nie gerecht werden, letztlich wussten beide Mannschaften die zahlreichen Zuschauer zu enttäuschen. Im Rückspiel sollte sich dies spektakulär ändern. Mit dem Anpfiff übernahm die Heimmannschaft die Initiative und schnürte die III. am eigenen Strafraum ein. Die Mannen aus Wellen spielten stark, bedeutend stärker als noch im Hinspiel. Die III. selbst kam zunächst überhaupt nicht damit zurecht, bereits am eigenen Strafraum unter Druck gesetzt zu werden und nahm am Spiel entsprechend zunächst kaum teil. So konnte man sich glücklich schätzen, nach 15 Minuten noch nicht in Rückstand geraten zu sein. Besonders Fabi im Gedächnis sollte ein feine Aktion Clumpsys bleiben, als dieser plötzlich und ohne Feindeinwirkung im eigenen Strafraum zu Boden ging, wer eine genaue Nachahmung des Fallschirmspringerfalls sehen möchte, wende sich an Fabi, und man sich froh schätzen konnte, dass der ansonsten starke Schiedsrichter auf Foul erkannte und eine gute Torchance der Wellener abpfiff. Dann aber offenbarte sich mehr und mehr, dass auch die Spielweise der Wellener sehr riskant ist, zumindest gegen eine Mannschaft, die über schnelle Spieler wie Nico, Philipp L. und Tom verfügt. Gelang es mal, die offensiven Mittelfeldspieler in Szene zu setzen, konnten diese die sehr hoch stehende Verteidigung der Heimmannschaft relativ leicht ausspielen oder einfach überlaufen. So hatte Tom nach einer Viertelstunde die bis dahin beste Chance im Spiel nachdem er nach Pass von Philipp seinem Gegenspieler enteilt war, den Libero mühelos überlief, letztlich aber doch am Keeper des Spitzenreiters scheiterte. Kurz darauf war es dann Nico, der nach einem katastrophalen Fehlpass allein auf das Wellener Tor marschierte, den Ball aber letztlich über das Tor schoss. Obwohl Wellen klar mehr Spielanteile hatte, waren die ganz klaren Chancen auf Seiten der III., so dass das 0:1 nach 23 Minuten letztlich nicht unverdient war. Nach einer Ecke behauptete Budy das Spielgerät am Strafraum, spielte schön nach rechts zu Flo raus, der schließlich von der Grundlinie den Ball flach vors Tor spielte wo Tom den Fuß hinhielt und das Spielgerät ins Tor schob. Was dann folgte, hat die III. in der Form auch lange nicht mehr erlebt. Das Spiel lief zunächst weiter wie vor dem Tor, kurz und knapp: Bis zur Halbzeit spielte überwiegend die Heimmannschaft. Der III. gelang es nun aber immer wieder, vor allem über die heute klasse aufgelegten Außenspieler Tom und Nico, gefährliche Entlastungsangriffe zu fahren. Nach einer Ecke durch Flo und anschließender Kopfballverlängerung Nicos war es Budy zum ersten, der Führung der Grünen ausbaute. Seine Direktabnahme mit dem eigentlich etwas schwächeren linken Fuß schlug direkt im linken Torwinkel ein, ein Tor mit Tendenz zum Titel Tor des Jahres. Kurz vor der Halbzeit krönte Budy seine Klasseleistung ein zweites Mal, nach einer tollen Flanke von Rico hämmerte er das Spielgerät am langen Pfosten mit Gewalt unhaltbar in die Maschen. Aufgrund der klaren Torchancen war die Halbzeitführung sicherlich nicht unverdient, aber ein 3:0 erschien ob des Spielverlaufs letztlich auch dem Hagener Anhang etwas hoch.

Nach der Pause versuchte die Heimmannschaft völlig überraschend nochmal mit Macht, den Anschluss wiederherzustellen. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es aber wieder die III., die eine „Hundertprozentige“ ausließ: Tom wurde von Budy toll in Szene gesetzt, brach abermals durch hatte frei vor dem feindlichen Tormann mehrere Optionen, im Nachhinein wäre ein Querpass auf Rusty wohl der Königsweg gewesen, der Lupfer hingegen erwies sich als schlechte Idee, fiel der Ball doch etwas spät und landete auf dem Tornetz. Im Allgemeinen wirkte das Spiel nun aber etwas zerfahrener als noch in Halbzeit 1, auch die Heimmannschaft wirkte nicht mehr so kombinationssicher. Trotzdem machte man es noch einmal spannend, nachdem man die eigentlich kritische Phase bereits gedacht überstanden hatte fing man sich in der 62. Minute das 1:3 und in der 69. Minute gar das 2:3 durch einen tollen Distanzschuss. Nun drohte das Spiel natürlich zu kippen, eine Viertelstunde vor Schluss vergaben die Wellener eine Großchance, frei vor Henning schoss ein Angreifer der Heimmannschaft das Spielgerät über das Tor. Langsam ließen bei den Wellenern aber, zum Glück, auch die Kräfte nach, bei der IV. zeigte sich dieses Phänomen übrigens bereits nach 20 Spielminuten. In der Schlussphase war die IV. bei ihren Kontern meist torgefährlicher als die Wellener. So besorgte man fünf Minuten vor Schluss endlich die vielumjubelte Entscheidung. Auf der linken Seite spielten Nico und Budy unnachahmlich Pille, der heute zunächst nur auf der Reservebank saß, frei, der letztlich frei durchlaufen konnte und dem Tormann das Leder routiniert durch die Beine ins Tor schob.

Ein verdienter Sieg, wenn auch klar ist, dass dieses Spiel auch anders hätte laufen können, zum Beispiel, wenn die Wellener in der Anfangsphase etwas zielstrebiger vorgegangen wären. Alle eingesetzten Spieler zeigten endlich wieder, wozu sie in der Lage sind, wenn sie bereit sind, alles zu geben. Wie sich die Leistungsunterschiede zwischen dem Spiel gegen FAW und in Wellen erklären lassen, weiß leider niemand, auch auf der anschließenden Party bei B.L. konnte man trotz angeregter Diskussionen keine Lösung finden. Die Tabellensituation ist verzwickt: Trotz des Sieges steckt man weiter auf dem vierten Platz fest, hat aber ein Spiel weniger als die Teams auf den Plätzen 1-3. Damit nach oben noch etwas geht, muss man selbst punkten und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Ersteres geht in der nächsten Woche, dann hat man es mit dem Hymendorfer SV, aktueller Tabellenzweiter, zu tun. Auch die Hymendorfer werden der III. alles abverlangen, so dass auch hier eine konzentrierte Leistung notwendig sein wird.

Die Fakten zum Spektakel in Wellen:

FC Hagen/Uthlede III: Henning Schwoge – Sören Aufderheide, Henrik Tietjen (57. Lüder Brunnert), Klaas Ohlmeier (c) – Rico Meier, Dennis Pecksen (63. Philipp Kahrs), Florian Naujoks – Nico Rust, Philipp Lange (85. Henning Kammer), Tom Hamann – Daniel Opt-Hof

Tore: 0:1 Hamann (24.), 0:2 Opt-Hof (33.), 0:3 Opt-Hof (44.), 1:3 (62.), 2:3 (69.), 2:4 Kahrs (87.)

Gelb: Pecksen wg. Foulspiels (18.), Meier wg. Foulspiels (39.), Lange wg. Meckerns (79.)